Von: mk
Bozen – Bei der Staat-Regionen-Konferenz am Samstag ist die Idee aufgeworfen worden, dass jenen Gebieten im Staat mehr Impfdosen zur Verfügung gestellt werden sollen, die im Verhältnis zur Bevölkerung einen hohen Seniorenanteil aufweisen. Südtirol würde davon profitieren, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Laut Bericht des Gesundheitsministeriums sind bislang 27.129 Impfdosen in Südtirol verabreicht worden. Das sind 83,4 Prozent bei einer gelieferten Gesamtmenge von 32.515 Impfdosen.
Weil es zu Kürzungen bei den Lieferungen von Pfizer gekommen ist, hat sich die Impfkampagne im Land verzögert. Pfizer-BioNtech hat allerdings garantiert, dass bis Dienstag weitere 8.190 Impfdosen eintreffen würden. Die Menge ist unverzichtbar, um die Impftermine bis 7. Februar einzuhalten, wie der Generaldirektor des Sanitätsbeteriebs Florian Zerzer bestätigt.
Bei der Staat-Regionen-Konferenz sind die Lieferengpässe von Pfizer und Moderna thematisiert worden. Am Samstag hat auch die italienische Arzneimittelagentur AIFA die lang erwartete Genehmigung des Impfstoffs von Astra-Zeneca verabschiedet. Der Impfstoff wird allerdings nur Personen im Alter von 18 bis zu 55 Jahren empfohlen.
Die beiden Minister Francesco Boccia und Roberto Speranza haben gemeinsam mit den Präsidenten der Regionen, mit den Regionalassessoren und mit dem außerordentlichen Kommissär Domenico Arcuri beschlossen, dass die Regionen bis Montag Vorschläge bei der Verteilung der Impfstoffe angesichts der neuen Situation unterbreiten können. Knackpunkt ist die Impfung der Über-80-Jährigen.
Gesundheitslandesrat Thomas Widmann zufolge gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Verteilung wie bisher auf Basis der Bevölkerungsanzahl in den einzelnen Regionen fortgesetzt oder es werden jene Regionen bevorzugt, die im Verhältnis einen höheren Anteil an Senioren aufweisen. Für Südtirol wäre letztere Möglichkeit ein Vorteil.
Bislang stehen Südtirol 0,89 Prozent der Lieferungen von Pfizer und Moderna zu. Wird der Anteil an Senioren stärker berücksichtigt, käme Südtirol auf 1,1 Prozent.