Von: luk
Meran – Die Vergewaltigung einer jungen Frau (20) in Meran hat hohe Wellen geschlagen. Am Wochenende ist eine 20-jährige Frau in der Toilette eines Meraner Lokals vergewaltigt worden. Der Täter wurde gefasst und angezeigt. Es soll sich um einem 30-jährigen Mann ausländischer Herkunft handeln.
Der Vorfall mache fassungslos, schreibt die Meraner Vizebürgermeisterin Katharina Zeller in einer Stellungnahme. Es gelte, verstärkt gegen Diskriminierung und Gewalt anzukämpfen. Zeller ist in der Gemeinde auch für Frauenfragen und Chancengleichheit zuständig.
Der Beirat für Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran fordert indes die Einführung und Verstärkung präventiv pädagogische Programme und Anti-Gewalt-Fortbildungen. “Gewalt gegen Frauen ist der Ausdruck des Scheiterns unserer gesamten Gemeinschaft.”
“Wir drücken der jungen Frau, die an einem öffentlichen Ort unserer Stadt Opfer einer Vergewaltigung wurde, unsere Anteilnahme aus. Wir hoffen sehr darauf, dass ihre Anonymität respektiert und diese Tat nicht instrumentalisiert wird, vor allem nicht für politische Zwecke. Wir wissen, dass sie leider nicht das einzige Opfer dieser Tage ist: Nicht alle geschlechtsspezifischen Gewalttaten kommen in der Regel zur Anzeige und erlangen so öffentliche Aufmerksamkeit”, so der Beirat.
Gewalt gegen Frauen sei alltäglich und findet überall rund um uns herum statt, weil sie das Ergebnis einer toxischen patriarchalen Gesellschaft sei und sie wirkt sich sowohl auf Männer, als auch auf Frauen – jeglicher sozialer oder kultureller Herkunft – aus. “Diese Gesellschaft wahrt die körperliche Unversehrtheit und Wahlfreiheit von Frauen nicht zur Gänze, sie nimmt deren Anzeigen nicht ernst und beschützt sie nicht. Diese Gesellschaft macht sich nicht auf die Suche nach konkreten Lösungen, um die männlichen Privilegien und ihre Präpotenz in Frage zu stellen. Die Solidaritätsveranstaltungen genügen nicht mehr: was wir dringend brauchen, sind großzügige Finanzierungen für präventiv wirksame pädagogische Programme in allen Schulstufen, zu Themen der Sexualerziehung, der Konfliktlösung und Anti-Gewalttrainings. Wir fordern ab sofort spezifische Fortbildungen für Betreiber und Betreiberinnen von Bars und öffentlichen Lokalen, die Fortführung und die Verstärkung der koordinierten Vernetzung zwischen Polizei, Sanitätsdiensten, Sozialdiensten, privaten sozialen Vereinen und den Frauenaufnahmezentren”, heißt es weiter.
“Wir appellieren an alle unsere Meraner Mitbürger und Mitbürgerinnen, dass sie sich in jedem Zusammenhang für eine inklusive Stadt einsetzen, die sicher und gewaltfrei für alle ist, weil dieser erneute Vorfall unserer ganzen Gemeinschaft den Spiegel des Scheiterns vorhält. Es ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft zielgerichtet jegliche Form von Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, aber wir appellieren vor allem an die Männer, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen könnten, indem sie Macho-Attitüden und inakzeptables sexuell übergriffiges Verhalten meiden und anzeigen, wenn sie es hören und sehen. Schweigen bedeutet zu Komplizen zu werden…, nicht zu schweigen bedeutet zu helfen”, so der Beirat für Chancengleichheit der Stadt Meran.