Von: mk
Meran – Gestern befasste sich die Meraner Stadtregierung mit dem von einer Arbeitsgruppe formulierten Vorschlag, in der Kurstadt einen Kindergarten mit gleichberechtigtem Unterricht in Italienisch und Deutsch einzurichten.
Im Mai 2023 hatte die Stadtverwaltung – einem im Jahr 2022 von Gemeinderätin Sabine Kiem (Team K) eingereichten und vom Rat angenommenen Beschlussantrag Folge leistend – eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Möglichkeit der Einrichtung eines zweisprachigen Kindergartens in Meran zu prüfen.
Dieser Arbeitsgruppe gehören Stadträtin Emanuela Albieri, Sabine Kiem selbst, die Gemeinderätinnen Beatrice Calligione (La Civica per Merano) und Julia Dalsant (Verdi.Grüne.Vërc – Die Liste.Paul Rösch) sowie als externe Beraterinnen Renata Zanin, Dozentin an der Freien Universität Bozen, und Liliana Turri, Lehrerin und Übersetzerin, an. Die Arbeitsgruppe hat ein entsprechendes Dokument erarbeitet, welches gestern dem Ausschuss erläutert wurde.
“Im Grunde geht es um die Schaffung eines Kindergartens, wenn auch nur mit einer Sektion – mit gleichem Unterricht in beiden Landessprachen”, erklärte Gemeinderätin Sabine Kiem.
„Die Schaffung von zweisprachigen Kindergärten, unterstützt durch eine entsprechende wissenschaftliche Begleitung, kann grundlegende Kompetenzen für die Entwicklung des Sprachunterrichts und des Zusammenlebens in Südtirol vermitteln”, so Gemeinderätin Julia Dalsant.
„Zahlreiche Forscherinnen und Forscher in den Bereichen Sprache, Psychologie und Neurowissenschaften bestätigen, dass Zweisprachigkeit immer eine Bereicherung für die individuelle Entwicklung in kognitiver, sozialer und kultureller Hinsicht darstellt und daher grundsätzlich gefördert und unterstützt werden sollte”, bekräftigte Gemeinderätin Beatrice Calligione.
„In dem Bewusstsein, dass die Zuständigkeit für die Kindergartenpädagogik nicht auf kommunaler Ebene liegt, beabsichtigen wir, das Ergebnis der Analyse der Arbeitsgruppe bei den zuständigen Landesämtern einzubringen. Wir sind überzeugt, dass auch die Stadt Meran, die in diesem Sinne ein Laboratorium par excellence ist, gerade weil etwa die Hälfte ihrer Bevölkerung deutscher und die andere Hälfte italienischer Muttersprache ist, zu diesem Schritt bereit ist“, betonte Stadträtin Albieri.