Neues Fahrrad-Ortungssystem im Test

Meran will es Fahrraddieben schwer machen

Mittwoch, 10. August 2016 | 12:22 Uhr

Meran – 2015 wurden – nur bei der Meraner Stadtpolizei – insgesamt 140 Diebstähle gemeldet. In den meisten Fällen (97) handelte es sich um Fahrräder. Das Pilotprojekt Tracking soll nun die Chancen der rechtmäßigen EigentümerInnen erhöhen, ihre gestohlenen Drahtesel schnell wiederzufinden.

Die von der Firma Systems GmbH aus Schlanders angebotene Ortungstechnologie ermöglicht es, die Position eines sich im Stadtgebiet befindenden Fahrrads genau zu lokalisieren, indem ein am Rad selbst fest installierter Sensor den Standort des Zweirads an das Smartphone oder den PC des Besitzers übermittelt. “In der Stadt werden zwei 30×50 cm große LoRaWAN-Antennen installiert, welche die Daten durch strahlungsarme Radiosignale und mit minimalem Energieaufwand übertragen”, erklärt Bürgermeister Rösch. Einer solcher Sensor wird 70 Euro kosten und in den Radgeschäften erhältlich sein. Für den Tracking-Dienst selbst fallen nochmals zehn Euro Jahresgebühr an.

“In erster Anwendung soll dieser Dienst auf Gemeindeebene für die Ortung von Fahrrädern gewährleistet werden. Hierfür hat die Stadtverwaltung 12.000 Euro bereitgestellt”, erklärte heute bei der Pressekonferenz Stadtrat Diego Zanella. “Aber es handelt sich dabei um eine für die Stadtgemeinde sehr vorteilhafte Lösung, die viele Anwendungen auch zur Energieeinsparung und einer besseren Ressourceneffizienz ermöglicht. Das Trackingsystem soll auch für die Lokalisierung von Motorrädern, Tieren und Personen dienen. In manchen Städten der Lombardei wird LoRaWAN bereits für die digitale Datenübertragung von Strom- und Gasverbrauch sowie für die Fernsteuerung der öffentlichen Beleuchtungsanlagen verwendet”, so Zanella.

Gesendet werden die Radiosignale jede Stunde maximal 36 Sekunden lang. Darüber hinaus bestehen keinerlei Bedenken hinsichtlich der Stärke der daraus entstehenden elektromagnetischen Felder: Ein auf GSM/UMTS-Technologie basierter Handy-Umsetzer erzeugt durchschnittlich ein elektromagnetisches Feld von 2,5 Watt pro Quadratmeter. Bei einer Lowpower-Radioantenne sinkt dieses Wert auf 225 Milliwatt: Damit ist die erzeugte Strahlung zehn Mal schwächer als jene, die wir selbst zu Hause erzeugen, wenn wir einen gewöhnlichen Mikrowellenherd einschalten.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt