Freiheitliche gegen angedachte Motorrad-Lärmfahrverbote

„Motorrad-Fahrverbote verfehlen ihre Wirkung“

Mittwoch, 15. Juli 2020 | 19:50 Uhr

Bozen – Der freiheitliche Generalsekretär, Otto Mahlknecht, kritisiert die Aussagen von Verkehrslandesrat Daniel Alfreider, wonach die im Bundesland Tirol erlassenen Motorrad-Lärmfahrverbote auch für Südtirol ein Schritt in die richtige Richtung seien. Laut Mahlknecht würden die Verbotsmaßnahmen Bürger in ihrer persönlichen Bewegungsfreiheit einschränken und die Wirtschaft schädigen, ohne dass deren Wirksamkeit nachgewiesen sei.

„Einem Fahrverbot für Motorräder, die mehr als 95 Dezibel Standgeräusch in ihrer Zulassung eingetragen haben, ist aus mehreren Gründen eine klare Absage zu erteilen. Das Standgeräusch einer Maschine als Schwellenwert heranzuziehen, ist völliger Humbug. Nachdem Hersteller nach einer komplett anderen, von der EU festgelegten Messmethode arbeiten, sind vom Verbot im Tiroler Außerfern unter anderem moderne, abgasarme und in der Praxis leise Motorräder betroffen, die nach den aktuellen Regeln gebaut wurden. Gleichzeitig werden eventuell illegal vorgenommene Manipulationen an der Abgasanlage, durch die wesentlich mehr Lärm emittiert wird, nicht berücksichtigt. Mit derart undurchdachten Fahrverboten ist den Anrainern kaum geholfen. Stattdessen verärgert man Motorradfahrer, vergrault Touristen und fügt der Wirtschaft empfindlichen Schaden zu”, so Mahlknecht eingangs.

„Ein schlichter Blick in den Zulassungsschein reicht nicht aus, um Lärmsünder ausfindig zu machen. Diejenigen, die durch gesetzeswidrige Manipulationen vorsätzlich Krach machen, nehmen es mit den Verkehrsregeln ohnehin nicht sonderlich genau. Gegen diese Lärmmacher gilt es konsequent vorzugehen. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür bestehen längst, weshalb keine zusätzlichen Vorschriften und Verbote notwendig sind”, so der freiheitliche Generalsekretär.

„Motorradfahrer stellen für große Teile des Tourismussektors einen durchaus gewichtigen Faktor dar. Hotel- und Gastronomiebetriebe in den potenziell von einem Verbot betroffenen Gebieten wären von einen Tag auf den anderen mit einer Stornowelle und dauerhaften Umsatzeinbußen konfrontiert. Eine unnötige Belastung und Zumutung für einen von der Corona-Krise arg gebeutelten Branche”, so Mahlknecht.

„Landesrat Alfreider sollte es sich zweimal überlegen, ob er ein Verbot, dessen Wirksamkeit äußerst fragwürdig ist und ein großes Schadenspotenzial für die heimische Wirtschaft in sich birgt, tatsächlich als vorbildhaft beklatschen möchte.  Wir Freiheitlichen werden uns entschieden gegen derartige Verbote stellen”, schließt Mahlknecht.

Von: ka

Bezirk: Bozen