Von: mk
Bozen – Auf Einbringen der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung diese Woche die Finanzierung für das Jahresprogramm 2021 der sieben Südtiroler Naturparke in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro genehmigt. Ausgearbeitet wurden die für dieses Jahr geplanten Maßnahmen vom Landesamt für Natur der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung.
Ein wichtiger Teil der Ausgaben – rund 1,1 Millionen Euro – fließt in die Instandhaltung, Sicherung und den Ausbau des Wegenetzes. “Nach Unwetterschäden mussten in der Vergangenheit immer wieder Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, was lokal häufig für Unmut sorgt”, erklärt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. “Indem wir in die Wiederherstellung und Sicherung der Steige investieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Gemeinden und den Tourismus vor Ort. Außerdem werden mit den genehmigten Geldmitteln Arbeitsplätze geschaffen und gesichert, was in Zeiten der Pandemie von größter Bedeutung ist.”
Wiederherstellung von Wegen
Die Arbeiten am Wegenetz und zur Wiederherstellung von damit verbundenen, beschädigten Strukturen werden von den Naturparken gemeinsam mit der Landesforstbehörde durchgeführt. Wie Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur, unterstreicht, würden gut instand gehaltene Wege neben der Sicherheit auch für eine gezielte Besucherlenkung im Naturpark sorgen und damit ökologisch sensible Lebensräume besser schützen.
Im Naturpark Fanes-Sennes-Prags ist 2021 die Wiedererrichtung der zerstörten Brücke und das Zugänglichmachen des beliebten Ciastlinstales, eines Seitentals des Rautals in St. Vigil in Enneberg, auf dem Programm. Es war im Sommer 2020 durch Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen worden und seitdem gesperrt. Wiedergestellt werden soll auch der Wanderweg von Bad Bergfall in Richtung Lapedurscharte in der Gemeinde Olang sowie der 5 Kilometer lange Almsteig in Olang mit Stegen und Brücken. Am Pragser Wildsee ist eine talseitige Wegstabilisierung an der Nordostseite des Seerundwegs notwendig.
Im Naturpark Puez-Geisler müssen die Erosionsschäden entlang des Wandersteigs Nr. 21 Tschantschenon-Kreuzjoch, die durch Schneeschub entstanden sind, saniert werden. Erosionsschäden sind auch dafür verantwortlich, dass der Zugangssteig Nr. 23 Alte Glatsch-Munkelweg verlegt werden muss. Im Programm ist zudem die Sanierung und teilweise Neutrassierung der Wege Nr. 1 und Nr. 6 von der Panascharte zur Pieralongia.
Im Naturpark Rieserferner-Ahrn sind außerordentliche Sicherungsmaßnahmen an 100 von insgesamt 400 zum Wanderwegenetz gehörenden Strukturen vorgesehen, darunter Fußgängerbrücken, Seilversicherungen, Plattformen usw.
Umweltbildung und Aufwertung von Lebensräumen
Neben Maßnahmen zur Sicherheit umfasst das Budget 2021 der Südtiroler Naturparke auch zahlreiche Initiativen im Bereich Aufwertung von Lebensräumen und Umweltbildung. “Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange von Natur und Landschaft im Allgemeinen und der Schutzgebiete im Besonderen ist eine wesentliche Aufgabe der Naturparke”, betont Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Für den Bildungsauftrag, der sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richtet und der vorrangig in den Naturparkhäusern und Infostellen wahrgenommen wird, stehen rund 670.000 Euro zur Verfügung.
So ist geplant, im Naturpark Schlern-Rosengarten den bestehenden Oswald-von-Wolkenstein- Themenweg in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Seis zu erneuern. Im Naturpark Rieserferner Ahrn wird der Ausbildungslehrgang für Almwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Fachschule für Landwirtschaft Dietenheim und der Forstbehörde neu aufgelegt. Zudem wird ein Projekt zur Schaffung von Lebensräumen durch aktive Weide- und Wiesenpflege mit lokalen Partnern durchgeführt. Weiters ist eine neue Hinweis-Beschilderung für alle Naturparkhäuser sowie die neue Wanderausstellung “Naturparks in Südtirol” in Planung.
Nach dem grünen Licht der Landesregierung zur Finanzierung werden die geplanten Maßnahmen nun den jeweiligen Führungsausschüssen der sieben Südtiroler Naturparke zur Genehmigung vorgelegt. “Diese Mittel sind für uns unerlässlich, um wichtige Vorhaben wie außerordentliche Instandhaltungen, Bau von Brücken und andere Eingriffe für die Sicherheit der Wanderer durchführen zu können”, unterstreichen die Vertreter der Führungsausschüsse, die für die Schutzgebietsverwaltung vor Ort verantwortlich zeichnen.