Bozen – Dass so viel Staub aufgewirbelt wird, damit hat er nicht gerechnet. Einer der neun jungen Aktivisten, die den Neptunbrunnen am Obstplatz in Bozen in der Nacht auf Montag in ein Kleid aus Abfällen gehüllt haben, hat sich nun bei Bürgermeister Renzo Caramaschi entschuldigt.
Kurz nach 8.00 Uhr präsentierte sich der junge Mann im Alter von ungefähr 20 Jahren am Mittwoch im Büro des Bürgermeisters in Begleitung von zwei weiteren Personen.
Wie berichtet, waren an der Neptunstatue unzählige leere Dosen, Plastikflaschen, Metallschachteln und andere Abfälle mit Klebestreifen befestigt worden. Der Brunnen stammt aus dem Jahr 1777. In einer Art Bekennerschreiben auf einem Schild, das man am Brunnen fand, wurde angedeutet, dass die Abfälle von drei Freunden innerhalb einer Stunde auf der Talferpromenade eingesammelt worden seien. Konkret stand: „3 Freunde, 6 Müllsäcke, 1 Talfer, 1 Stunde.“ Gleichzeitig hieß es in dem Schreiben, dass die Abfälle innerhalb 48 Stunden wieder entfernt würden.
Der junge Mann erklärte, die Gruppe habe lediglich auf ein Problem aufmerksam machen wollen. Mit einem Echo dieser Art habe man nicht gerechnet, betonte er laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung Alto Adige. Bekanntlich hat die Ortspolizei Aufnahmen der Überwachungskamera überprüft. Die Identifizierung der übrigen Beteiligten läuft. Bürgermeister Renzo Caramaschi hat unterdessen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Diese bleibt auch nach der Entschuldigung aufrecht – verbunden mit einer Forderung nach Schadenersatz für den Aufwand der Feuerwehr und des städtischen Dienstleisters SEAB. Diese haben sich um die Reinigung des Brunnens gekümmert. „Es gibt immer noch Zeit genug, die Anzeige eventuell zurückzuziehen“, erklärte Caramaschi. Er habe die Entschuldigung zwar angenommen, allerdings sei es als Gemeinde wichtig, einer gewissen Linie treu zu bleiben. „Man kann nicht alles damit rechtfertigen, dass es sich um junge Leute handelt“, so der Bürgermeister.
Dem „Aktivisten“ habe er erklärt, dass die Gemeinde erst kürzlich 60.000 Euro ausgegeben habe, um die Statue zu restaurieren. Solchen Aktionen gelte es, einen Riegel vorzuschieben. „Manche sagen, es handelt es sich um eine kreative Aktion. Für mich ist es Vandalismus“, so Caramaschi. Die Jugendlichen hätten seiner Ansicht nach auch ein offizielles Treffen oder eine Presskonferenz auf dem Rathausplatz organisieren können.
Der Bürgermeister hat übrigens auch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher telefoniert. Dieser hat bei der Pressekonferenz am Dienstag nach der Sitzung der Landesregierung zur Aktion gemeint, es gebe Schlimmeres.
Von: mk
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20 Kommentare auf "Neptun in Müll gehüllt: Ein „Aktivist“ entschuldigt sich"
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Ba di echten randalierer verzichtet man af a anzeige und ba so eppas wert a fassl augetun
i sich des genau so mit a poor fragezeichn wie du! ok, man muaß nit jede aktion mit der man “auf a manco” hinweißn will, guat hoaßn, (wer konn a nochweißn das der müll der 6 ruchsäck füllt von 3 personen in 1stund an oan ort gsommelt wurde), ober do soll man de entschuldigung unnemmen und höchstens a strof von a poor kisten bie….äh…. getränke für de feuerwehr verhängen, denn von de wirklichen randalierer de mutwillig zerstören und mist mochn, entschuldigt sich koaner freiwillig und des geld für de gonzn einsotzstunden der polizei werd von de a nit gfordert!
Recht hot er do Bürgermoaschter!!!
Dasses den Vogl nt zu bled isch…. erst wert in Boazn wirklich randaliert und sem wert af a onzeige verzichtet und ba so eppas häng man sich auf.
Berufsfeuerwehr hot des gmiast wecktian, dai dai dai. Gib an normaln mensch af dr stroße 5€, dr sell ramp des in 10 min auf.
Obr stimp, di richtigen Randalierer worn jo ausländer und man will jo nt rassistisch sein 🙂
@seppl die Berufsfeuerwehr hat gar nix weck getan.
Ja was soll man dazu sagen, Menschen die Müll zusammen sammeln müssen sich entschuldigen, rechtfertigen, werden angezeigt. Die weckschmeissen sind also hier die Vorbilder.
Wegen so einen Protzklotz 60000€ ausgeben denke wären sinnvoller anderswo nötiger
Herr Bürgermeister, ich glaube nicht , das man hier von Vandalismus reden kann. Letztens wurde ja nichts beschädigt. Ich bin der Meinung, das es mehr bringen würde, wenn Sie Herr Bürgermeister auf das Thema eingehen würden und die Bürger dazu auffordern, ihren Drek
Ich denke, dass der Einsatz der Feuerwehr weniger gekostet hat, als wenn SEAB-Bedienstete die Müllsammlung in den Talferwiesen durchgeführt hätten…
Wäre ich dabei gewesen, hätte ich dem Bürgermeister meine Aktion erklärt, aber mich niemals entschuldigt sondern stolz dem “Prozess” entgegengesehen…
Die Gemeindekasse von Bozen wird schon so gut bestückt sein, dass sie sich solche Verfahren auf Kosten der Bürger leisten können…
Vielleicht sollte der Rechnungshof das Geld vom BM und seinem Vize zurückholen…
könnten die ” Aktivisten ” auch das aufräumen an der Talfer in Rechnung stellen
Es ist Fasching, lassen wir dem BM heute noch seine Sheriff-Rolle. Morgen sollte er dann aber weg.
Wie wär’s damit? Die Stadt kriegt Schadensersatz für die Feuerwehr, bezahlt die Personen aber für’s Säubern der Talfer.
sell geat erst wenn es beweisvideo oder glaubwürdige zeugn vom zommsommlen gib!
„Manche sagen, es handelt es sich um eine kreative Aktion. Für mich ist es Vandalismus“, so Caramaschi. Na das ist mal eine Ansage. “Klima-Kleber”, kommt besser nicht nach Bozen! 😉
i frog mi long schun wer de “kleber” wieder ob”löst” von de oberflächn, ob des unter lohn stehende helfer von außen sein, ob des freiwillige sein oder ob de an kleber benutzn der eh nit gscheid pickt….
…“Man kann nicht alles damit rechtfertigen, dass es sich um junge Leute handelt“, so der Bürgermeister…
Da kann man nur zustimmen.
Müll sammeln ist ja ok, aber damit ein öffentliches Denkmal verschandeln, ist eben nicht erlaubt. Gesetze gelten für alle, auch wenn jemand jung ist.
Der jumge Mann zeigt, dass er E… In der Hose hat. Die blöde Figur macht hier eindeutig der Bürgermeister!!!
Bitte kümmern Sie sich um die wahren Probleme der Stadt!, Herr Caramaschi!! Es gibt wirklich Schlimmeres, als einen geschmückten Neptun…
Muss wegen dieser Aktion jetzt die Statue neu restauriert werden?
Wohl eher nicht.
Die Jugendlichen wollten selbst aufräumen, wieso hat man die Feuerwehr/SEAB gerufen?
War die Farbe, mit welcher die “Botschaften” geschrieben wurde, auch schwer entfernbar, wie jene, die vor einiger Zeit auf einigen Plätzen hinterlassen wurden?
Hat sie von denen eine/r entschuldigt?
Wurde da auch ermittelt?
Was kostet den Steuerzahlern eigentlich die “Botschaften” zu entfernen, die an den Faschingtagen (die Spraydosen, die eigentlich verboten wären) hinterlassen wurden?
Oder die allmorgentlichen Aufräumaktionen am Obstplatz nach Halli-Galli, wo vermutlich die Statue auch so manches “gelbes Kunstwerk” abbekommt?
Eine Antwort von seiten des BM wäre sehr wünschenswert.
Ihren Dreck ordentlich zu entsorgen! Was Mittlerweile überall herum liegt ist eine Schande!!!
warum “Aktivist” unter Anführungszeichen?