Von: mk
Bozen – Die Neue Klinik in Bozen ist eines der größten und bedeutungsvollsten Bauprojekte des Landes, das das vergangene Vierteljahrhundert mitgeprägt hat: Vor 25 Jahren wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, vor 20 Jahren begann man mit der Projektierung, weitere fünf Jahre später wurde der Grundstein gelegt. Mitten in der Corona-Pandemie wurden in Rekordzeit erste Dienste übersiedelt, allen voran die Landesintensivstation. Nach und nach folgten weitere, immer bei laufendem Betrieb.
Am heutigen Freitagvormittag wurde die Struktur von Bischof Ivo Muser gesegnet und im Beisein von Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher offiziell ihrer Bestimmung übergeben. All jenen, die kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen zur Seite stehen, sprach der Bischof im Rahmen der Segnung einen besonderen Dank aus.
Herzstück des landesweiten Versorgungsnetzes
Landeshauptmann Kompatscher unterstrich die Bedeutung der Einrichtung für die Gesundheitsversorgung im ganzen Land. “In Südtirol haben wir ein flächendeckendes und gut funktionierendes Versorgungsnetzwerk: Mit sieben Krankenhäusern, mit den Ärztinnen und Ärzten der Allgemeinmedizin und der Basispädiatrie sowie mit zahlreichen wohnortnahen Diensten deckt es alle Landesteile ab. Das Landeskrankenhaus Bozen ist das Herz dieses Netzwerks, und schon aufgrund seiner Lage in der Landeshauptstadt Bezugspunkt für eine beachtliche Anzahl von Patientinnen und Patienten”. Der Landeshauptmann dankte zugleich den Wegbereitern des Projektes, die ebenfalls bei der Feier anwesend waren, allen voran Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder, die ehemaligen Landesräte Florian Mussner (Bauten) und Richard Theiner (Gesundheit), die 2008 gemeinsam den Grundstein gelegt hatten, die ehemaligen Gesundheitslandesräte Martha Stocker und Thomas Widmann, die das Projekt weiterverfolgten, sowie Bautenlandesrat Massimo Bessone.
Wohlbefinden der Person im Mittelpunkt
Auf die enorme logistische Herausforderung der Umsiedelung bei stets aufrechtem Krankenhausbetrieb verwies die Direktorin des Gesundheitsbezirks Irene Pechlaner. Ingenieur Domenico Cramarossa, der den Bau von Beginn an als Gesamtverantwortlicher begleitet hat, erinnerte an die Baugeschichte: Nur wenige Jahre nachdem das Bozner Krankenhaus 1981 vom Stadtzentrum nach Moritzing übersiedelt war, ergab sich die Notwendigkeit, die Strukturen zu erweitern und neuen Erfordernissen anzupassen. Alle Zimmer sollten Bad und Toilette erhalten, das Ambiente freundlich sein.
1998 gewann das Planungsbüro Tiemann-Petri aus Stuttgart den international ausgeschriebenen Wettbewerb. Neben der Funktionalität und Flexibilität der vorgesehenen Strukturen und einladenden Räumlichkeiten war das Konzept auch darauf ausgerichtet, die Orientierung im Krankenhaus zu erleichtern. Eine zentrale Verbindungsader, die “Magistrale”, verknüpft den Neubau mit dem alten Trakt, der nun in einem nächsten Schritt renoviert wird. “Die Arbeiten wurden in verschiedenen Baulosen geplant, um den Krankenhausbetrieb nicht zu beeinträchtigen. Das nächste Baulos, das in Kürze angegangen wird, ist die Sanierung des Bettentraktes und die Errichtung eines Mutter-Kind-Zentrums im Altbau des Bozner Krankenhauses”, erläuterte Cramarossa.
Die Nutzfläche der neuen Klinik beträgt 25.000 m2, die Bruttogeschossfläche 63.000 m2 und der Bruttorauminhalt 273.000 m3. Die Gesamtkosten für die Errichtung der Neuen Klinik, Magistrale, Garage und Medienkanal mit Ausstattung und Einrichtung belaufen sich auf 450 Millionen Euro.
Attraktives Arbeitsumfeld
Hochmodern und funktional ist auch die Ausstattung der Neuen Klinik, die auch mithilfe eines Videofilms vorgestellt wurde: Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach mit direkter Verbindung zum Schockraum, OP-Säle auf höchstem Standard, ein innovatives Luftfiltersystem und selbst die neue, computergestützte Zentralsterilisation machen das Bozner Krankenhaus zu einer Vorzeigeeinrichtung in Sachen Patientenversorgung, aber auch zu einem attraktiven Arbeitsumfeld.
Der Generaldirektor des Gesundheitsbetriebs, Florian Zerzer, bedankte sich bei all jenen, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. “Heute haben wir in Bozen nicht nur eine moderne Klinik, die mit Spitzentechnologien ausgestattet ist, sondern auch ein Ambiente, in dem sich Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besucher und auch die Mitarbeitenden wohl fühlen können. Ein freundliches und gut ausgestattetes Umfeld wirkt sich ebenso auf den Genesungsprozess aus wie auf die Zufriedenheit und die Motivation des Personals. Und natürlich ist ein guter Standort auch bei der Anwerbung von neuen Fachkräften hilfreich”, sagte Zerzer.