Von: mk
Bozen/Trient – Die Regionalregierung hat auf Vorschlag der für das Vermögen zuständigen Assessorin Waltraud Deeg beschlossen, eine Regelung über den Erwerb und die Abtretung von Kultur- und Kunstgütern jeglicher Art einzuführen, um das künstlerische Erbe der Region zu erhalten und aufzuwerten.
Ziel ist es, die Ämter der Abteilung Vermögen und Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen damit zu beauftragen, die geeignetsten Modalitäten für den Erwerb und die Abtretung von Kunstwerken von regionalem Interesse zu bestimmen und eine Regelung über den Erwerb und die Abtretung von Kultur- und Kunstgütern jeglicher Art zur Erhaltung und Aufwertung des regionalen Kulturerbes auszuarbeiten.
Regionalassessorin Deeg erklärte: „Das künstlerische Erbe der Region, das im Laufe der Jahre durch Spenden und Ankäufe zustande gekommen ist, besteht größtenteils aus Werken des 20. Jahrhunderts. Die Region unterstützt viele lokale Künstler aus dem Trentino und Südtirol sowie auch die Gemeinden und andere örtliche Körperschaften. Da die Sammlung der Region historisch unvollständig ist, hat nun die Regionalregierung beschlossen, eine Regelung über den Erwerb und die Abtretung von Kultur- und Kunstgütern jeglicher Art einzuführen, um das regionale Kunsterbe zu erhalten und aufzuwerten. Die Möglichkeit, Kunstwerke zur Vervollständigung unserer Sammlung zu erwerben, zielt darauf ab, ihren Wert zu erhöhen. Dasselbe Ziel wird aber auch mit dem Projekt ‚Die Region stellt ihre Kunstwerke aus‘ verfolgt, das Ende letzten Jahres erfolgreich eingeleitet wurde, indem thematische Kunstausstellungen im regionalen Gebiet veranstaltet werden, die sich auf die Besonderheiten der Gastgemeinden, beziehen, und dadurch das Kulturleben und die touristische Entwicklung fördern.“
Die Sammlung der Region besteht aus 1.864 Kunstwerken mit einem Marktwert von rund 3.300.000 Euro. Es handelt sich um eine Sammlung von großem historischem Wert für die Erhaltung des künstlerischen und kulturellen Erbes, und gerade aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie gepflegt, ergänzt und aufgewertet wird. Im Einzelnen ist darauf hinzuweisen, dass einige prominente Trentiner und Südtiroler Künstler nicht in der Sammlung vertreten sind. Man findet zum Beispiel keine Werke von Künstlern wie Bonazza, Ghaiger oder Prati für das Trentino. Für Tirol und Österreich fehlen Dürer, Putz, Schiele sowie Vertreter der lokalen zeitgenössischen Kunst.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass auch die begrenzte Produktion von Künstlern, die den lokalen Sprachminderheiten angehören, die Sammlung der Region bereichern sollte, um auch diesen Sprachinseln eine angemessene Vertretung zu gewährleisten.
Die Regionalregierung hält es daher für notwendig, ihre Tätigkeit in Bezug auf den (unentgeltlichen oder entgeltlichen) Erwerb bzw. die Abtretung von Kultur- und Kunstgütern zu regeln.