Forderungspaket vorgestellt

Neuer Schritt zu mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen

Dienstag, 16. Dezember 2025 | 14:23 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Im Rahmen seiner sechsten internen Sitzung hat der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen den ersten Teil eines umfassenden strategischen Forderungspakets zur Teilhabe und Mitbestimmung von Menschen mit Behinderungen im politischen und sozialen Leben vorgestellt und offiziell übergeben.

Die präsentierten Forderungen beziehen sich auf die Bereiche Wohnen, Arbeit, Wahlrecht sowie Inklusion in Einrichtungen. Sie basieren auf den Ergebnissen der Workshops der öffentlichen Sitzung vom 19. November 2024 und bilden einen zentralen Bestandteil einer mehrteiligen Gesamtstrategie.

Die Forderungen wurden von den Mitgliedern des Monitoringausschusses Sara Valentini, Robert Mumelter, Giacomo Frapporti und Michael Markart überreicht an:

  • Dominik Oberstaller, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes,
  • Magdalena Amhof, Landesrätin für Europa, Arbeit und Personal, und
  • Michela Morandini, Ressortdirektorin, in Vertretung von Rosmarie Pamer, Landeshauptmannstellvertreterin und Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt.

Forderungen im Überblick

(Auszug aus einem umfassenderen Gesamtpaket)

An den Präsidenten des Südtiroler Gemeindenverbandes, Dominik Oberstaller:

  • barrierefreie Sozialräume in den Gemeinden planen,
  • direkte Selbstvertretung in politischen Gremien ermöglichen,
  • Barrieren beim Wählen abbauen und politische Teilhabe fördern;

An Landesrätin Magdalena Amhof:

  • mehr Arbeitsstellen mit vollen Arbeitnehmerrechten schaffen,
  • mehr Wahlmöglichkeiten bei der Arbeit für Menschen mit Behinderungen ermöglichen;

An Ressortdirektorin Michela Morandini in Vertretung von Landesrätin
Rosmarie Pamer:

  • Wohnen mit persönlicher Assistenz fördern,
  • Austausch und Vernetzung von Menschen mit Behinderungen in Strukturen sowie inklusive Projekte zur Vorbeugung sozialer Isolation stärken.

Stimmen aus Politik und Verwaltung

Magdalena Amhof betonte: „Arbeit ermöglicht Selbstbestimmung und echte Teilhabe. Unser Ziel ist es, die vielfältigen Potenziale von Menschen mit Behinderungen noch besser sichtbar zu machen, passende Beschäftigungsmöglichkeiten auszubauen und den Zugang zu Arbeit weiter zu erleichtern.“

Michela Morandini erklärte: „Selbstbestimmt leben heißt, das eigene Leben nach den persönlichen Bedürfnissen zu gestalten – es bedeutet unter anderem auch, entscheiden zu können, wie ich wohne und mit welcher Assistenz. Die Rahmenbedingungen dafür wurden geschaffen, auf diese muss aufgebaut werden“.

Dominik Oberstaller ergänzte: „Politische Teilhabe entsteht nicht durch Einladung, sondern durch Mitgestaltung. Wir nehmen dieses Anliegen gerne auf und werden die Gemeinden anregen, Räume und Verfahren zu schaffen, in denen Menschen mit Behinderungen selbstverständlich vertreten und einbezogen werden.“

Rückmeldung zu den Forderungen von 2023

Landesrätin Amhof und Ressortdirektorin Morandini berichteten über den aktuellen Stand der Umsetzung der Forderungen aus dem Jahr 2023, insbesondere in den Bereichen Arbeit und selbstbestimmtes Wohnen.

Dazu hielt Vorsitzende Brigitte Hofer fest: „Die heute übergebenen Forderungen sind Teil eines strukturierten, mehrjährigen Gesamtprozesses. Wir freuen uns auf klare Rückmeldeschritte und transparente Zeithorizonte. Denn wenn Wohnen, Arbeit und politische Mitgestaltung konsequent barrierefrei gestaltet werden, kann echte gesellschaftliche Teilhabe wachsen und sich nachhaltig entfalten.“

Weitere Themen der Sitzung

Der Monitoringausschuss befasste sich zudem mit dem landesweiten Schulprojekt „Ideenwettbewerb Barrierefreie Mobilität in Südtirol“ für Mittelschulen. Der Wettbewerb wird im laufenden Schuljahr gemeinsam mit den drei Bildungsdirektionen durchgeführt. Die eingereichten Projekte werden am 5. Mai 2026 im Rahmen einer Tagung vorgestellt und prämiert.

Bezirk: Bozen

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