Von: ka
Brixen – Eine Delegation von Mitgliedern des Bayrischen Gesundheitsrates hat Südtirol einen Besuch abgestattet, um sich über einzelne Punkte der Südtiroler Gesundheitsreform vor Ort zu informieren.
Sind es im Allgemeinen die Südtiroler die sich Ideen im Ausland holen, um Projekte im Inland umzusetzen, war es diesmal umkehrt. Eine Delegation von Mitgliedern des Bayrischen Gesundheitsrates, bestehend aus Ärzten, Vertretern von Interessensgemeinschaften und Krankenkassenverbänden, dem Präsidenten der Bayrischen Ärztekammer, Politikern des Bayrischen Landtages und des deutschen Bundestages, die auf die Neuorganisation des Südtiroler Gesundheitsdienstes aufmerksam wurden, haben beschlossen sich vor Ort einen Einblick zu verschaffen. Vor allem die Betreuung außerhalb der Krankenhäuser und die Betreuung von Menschen mit Suchterkrankungen weckten das Interesse der Delegation im Rahmen ihres 3-tägigen Besuches.
Während am Montag ein Treffen mit Landesrätin Martha Stocker und anschließend ein weiteres Treffen mit dem Vize-Präsidenten der Ärztekammer, Dr. Andreas von Lutterotti, auf dem Programm standen, bot sich am darauffolgenden Tag die Möglichkeit, einzelne Gesundheitseinrichtungen zu besichtigen.
Zuerst wurde dem Sozial- und Gesundheitssprengel Brixen und Umgebung ein Besuch abgestattet. Hier waren es Dr. Thomas Hellrigl und Harald Frena die jeweils für ihren Zuständigkeitsbereich einen detaillierten Einblick in das Organisationsmodell im Sozial- und Gesundheitsbereich und der wohnortnahen Versorgung boten. Dabei ist unter anderem klar hervorgegangen, dass die Betreuung in den verschiedenen territorialen Einrichtungen in Südtirol auch durch ein gut ausgebautes Nahverkehrssystem – wie es so in Bayern nicht vorhanden ist – begünstigt wird.
Am Nachmittag wurde dem Therapiezentrum Bad Bachgart in Rodeneck ein Besuch abgestattet. Dort war es der Hausherr Dr. Helmut Zingerle, welcher der Delegation aus Bayern einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Therapiezentrums, die derzeitigen Aufgaben sowie die vielfältigen Therapieangebote verschaffte. Abschließend hat Dr. Bettina Meraner in ihrer Funktion als verantwortliche des Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen das Organisationsmodell für ihren Zuständigkeitsbereich erklärt.
Die Delegation aus Bayern, unter dem Vorsitz von Dr. med. Thomas Zimmermann, hat sich bei allen Beteiligten für die Gastfreundschaft und die Aufmerksamkeit, bedankt und zeigte sich davon überzeugt, dass einige aufgenommene Impulse auch bei ihnen als Diskussionsgrundlage dienen können.