Antisemitische Vorfälle nehmen leider zu (Symbolbild)

Orthodoxer Jude in Zürich nach Angriff in Lebensgefahr

Sonntag, 03. März 2024 | 22:54 Uhr

In Zürich ist Samstagabend auf offener Straße ein orthodoxer Jude mit einer Stichwaffe lebensgefährlich verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde ein 15-jähriger Schweizer als Tatverdächtiger festgenommen. “Die laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich sowie der zuständigen Jugendanwaltschaft gehen in alle Richtungen und schließen explizit auch die Möglichkeit eines antisemitisch motivierten Verbrechens mit ein”, berichtete die Polizei weiter.

Bei dem Angegriffenen handelt es sich um einen 50-jährigen Mann. Die Polizei wurde am Abend wegen eines Streits zwischen mehreren Personen gerufen. Zu den Hintergründen und dem genauen Tathergang wurde am Sonntag noch ermittelt.

Der Zustand des Mannes habe sich stabilisiert, schrieb der Züricher Gemeinderat Jehuda Spielman, der den Angegriffenen nach eigenen Angaben kennt, auf der Plattform X. Der Generalsekretär des israelitischen Gemeindebundes, Jonathan Kreutner, zeigte sich im Schweizer Fernsehen erschüttert. “Es ist sehr selten, dass es zu physischen Angriffen auf Juden kommt in der Schweiz. So ein Fall ist wirklich eine neue Dimension.” Nach Angaben der Polizei wurden die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen in Zürich verschärft.

Am Sonntagabend versammelten sich nach ersten Schätzungen mehrere Hundert Menschen in Zürich zu einer Mahnwache. Viele trugen gelbe Regenschirme. Sie gelten als Symbol gegen Antisemitismus.

Von: APA/dpa/sda

Kommentare
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Universalgelehrter
2 Monate 1 Tag

So ein Mist. Was können wir tun, damit Jugendliche in ihrer unstabilen Zeit nicht in irgendwelche Extremismen abdriften? Wie schaffen wir es, die Überlegenheit der europäischen Werte zu vermitteln und allen einen Weg aufzuzeigen, daran teilzunehmen?
Hoffentlich erholt sich der Angegriffene und hoffentlich finden wir Antworten auf obige Fragen, damit solche Vorfälle wieder aufhören.

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 1 Tag
Nun, ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen und hab es so gelöst das ich es nicht der Schule überlassen habe mein Kind über die Vorkommnisse auf der Welt aufzuklären. Es weiss seit frühester Kindheit, sb 6 Jahren… über den Holocaust Bescheid. Er hat seit Anbeginn vorgelebt bekommen das ALLE Menschen gleich sind und ihm erklärt warum. Und, es hat geklappt! Dies beizubringen ist in erster Linie Aufgabe der Eltern. Leider fehlts bei vielen Eltern an ihrer eigenen Gesinnung oder sie kümmern sich nicht drum. Fur Schule allein wirds nicht lösen können. Schkechte Beispiele an Eltern kann man hier… Weiterlesen »
Paladin
Paladin
Universalgelehrter
2 Monate 14 h
@N.G.: Bin da grundsätzlich deiner Meinung. Ich würde aber differenzieren. Man sollte grundsätzlich kritisch sein dürfen, ja müssen. Wenn sich diese Kritik vermehrt auf bestimmte Bevölkerungsgruppen bezieht muss man sich auch Gedanken machen warum das so ist. Gerade diese Debatte zeigt, das da viele kulturelle Probleme bestehen. Antisemitismus ist in vielen muslimischen Familien “Kulturgut”. Das ist nicht akzeptabel und muss ganz klar angesprochen werden. Gibt es Probleme mit kriminellen Ausländern? Ja, die gibt es leider, auch da muss man klar differenzieren. Es gibt viele gut integrierte Menschen, die geflüchtet sind um sich ein besseren Leben aufzubauen, diese gilt es zu… Weiterlesen »
Nun ja
Nun ja
Grünschnabel
2 Monate 1 Tag

in der Zürcher Zeitung steht, dass der junge Schweizer Staatsbürger Migrationshintergrund hat und muslimisch radikalisiert sei

user6
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Tratscher
2 Monate 16 h

kommt immer darauf an welche zeitung man liest….

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Tratscher
2 Monate 16 h

unzählige demos für palästina und gegen israel (die eigentlichen geschädigten) führen vermehrt zu diesen antisemitismus

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
2 Monate 15 h

Das wundert kaum, ich würde in Bozen auch nicht mit einer Kippa durch die Straßen laufen, in machen Vierteln wäre das ein Spießrutenlauf. Neuerdings ist Antisemitismus ja auch wieder groß in Mode, ironischerweise wird da gerade von Links überholt. Dazu tragen leider auch viele Mitbürger mit muslimischen Hintergrund bei. Aber solange wir diese Art von Antisemitismus als “kulturelle Identifikation” abtun, wird sich auch nichts ändern. Politische Kritik ist kein Antisemitismus, aber Antisemitismus ist niemals politische Kritik!

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