Meran – Unter langanhaltendem Applaus wurde heute bei der 66. SVP-Landesversammlung im Meraner Kursaal Philipp Achammer verabschiedet; er stand seit zehn Jahren an Spitze der Südtiroler Volkspartei. Seine Nachfolge tritt Dieter Steger an, auf den bei der Wahl 95,47 Stimmrechte entfielen. Seine gewählten Stellvertreterinnen bleiben Waltraud Deeg und Verena Tröger. Als ladinischer Stellvertreter wurde Daniel Alfreider bestätigt.
Der ladinische Stellvertreter Daniel Alfreider musste von der Landesversammlung, dem statutarisch höchsten SVP-Gremium, lediglich bestätigt werden. Dies geschah einstimmig. Der neue SVP-Obmann und seine beiden Stellvertreterinnen mussten hingegen mit den so genannten Stimmrechten der Ortsgruppen gewählt werden: Dieter Steger erhielt 95,47 Prozent der anwesenden Stimmrechte – und ist somit neuer Obmann der Südtiroler Volkspartei. Seine Stellvertreterinnen während der nächsten drei Jahre sind: Waltraud Deeg mit 48,28 Prozent und Verena Tröger mit 30,76 Prozent. Auf die nicht gewählte Monika Reinthaler sind 20,96 Prozent entfallen.
Der neue SVP-Obmann Dieter Steger bekannte sich in seiner „Vorstellung“ zur Sammelpartei – „einem Erfolgsmodell, gerade jetzt“: Überall drifte die Gesellschaft auseinander – und die politischen Angebote polarisierten. „Es geht darum, unser Land weiterzuentwickeln. Dabei ist der Kompromiss die politische Königsdisziplin: Nach diesem muss gesucht werden. Dann wird dieser auch gefunden. Dies ist nicht ein Weg der Schwäche.“ Die Südtiroler Volkspartei sei personell sehr gut aufgestellt – auf allen drei Ebenen: in der Landesregierung, in den Gemeindeverwaltungen und in den Ortsgruppen. Auch die Kandidatinnen für die Stellvertretung des SVP-Obmannes stellten sich bei der Landesversammlung kurz vor: Waltraud Deeg, Monika Reinthaler und Verena Tröger. Daniel Alfreider tat dies über eine Videobotschaft.
Philipp Achammer blickte, durchwegs auch selbstkritisch, auf die zehn Jahre seiner SVP-Obmannschaft zurück. Er meinte: „Ich habe immer mein Bestes gegeben – habe mich nie geschont, mich nie aus der Verantwortung gestohlen: Dabei habe ich sicher nicht immer alles richtig gemacht.“ Die Aufgabe, SVP-Obmann zu sein, habe ihn stets mit großem Stolz erfüllt – „auch an den schwierigen Tagen“. Vom Konzept der Sammelpartei sei er nach wie vor felsenfest überzeugt: „Sie tut unserem Land gut. Kämpft weiter für sie – und lasst euch dabei nicht einschüchtern: Das ist der richtige Weg.“ Der scheidende SVP-Obmann warnte vor Zerrissenheit und Zersplitterung – und forderte, sich demütig für Zusammenhalt und Ausgleich einzusetzen: „In der Partei braucht es Kompromissfähigkeit und Professionalität – im Mittelpunkt muss immer das Allgemeinwohl stehen.“ Seinem Nachfolger Dieter Steger sicherte er seine uneingeschränkte Unterstützung zu. In Anerkennung seines Einsatzes während der vergangenen zehn Jahre erhielt er lange anhaltenden Applaus.
Sehr persönliche Dankesworte an den scheidenden SVP-Obmann, der „die SVP vor zehn Jahren in einer sehr schwierigen politischen und finanziellen Situation übernommen hat“, kamen von den Weggefährten Arno Kompatscher, Dietmar Pattis, Margareth Greif und Magdalena Amhof. Arno Kompatscher nannte die SVP „eine Partei des Ausgleichs und der Autonomie“ – stets im europäischen Geiste. Die dynamische Autonomie müsse ständig nachgebessert werden: „Die entsprechenden Arbeiten schreiten gut voran – auch bezüglich der Wiederherstellung der vor allem seit 2001 verloren gegangenen Zuständigkeiten.“ Er wies auch auf das „Gefühl“ bei vielen Menschen hin, dass es in unserer Gesellschaft nicht mehr so gerecht zugehe – und dass man nicht mehr mithalten könne. „Diesbezüglich haben wir im Regierungsprogramm klare Kante gezeigt.“ Der Landeshauptmann schloss mit Worten zu den EU-Wahlen: „Die europäischen Werte sind auch die Werte unserer Autonomie.“
Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, der ebenso wie sein Amtskollege aus dem Trentino Maurizio Fugatti anwesend war, ging auf den gesellschaftlichen Wandel während der vergangenen Jahre ein: „Es braucht die politische Mitte – mit großer Bandbreite.“ Er verneinte, dass die politische Zukunft bei den „Bewegungen“ läge – es brauche die Volksparteien nach wie vor: „Deren Programme engen vielleicht etwas ein, sie geben aber auch Stabilität.“ Entscheidungen dürften auch nicht von einigen wenigen Menschen im stillen Kämmerchen getroffen werden. Die SVP-Landesversammlung im voll besetzten Meraner Kursaal wurde traditionsgemäß von der Edelweiß-Musig umrahmt.
Von: lup
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27 Kommentare auf "SVP-Obmannschaft: Dieter Steger folgt auf Philipp Achammer"
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ihr könnt machen was ihr wollt- meine stimme werdet ihr nie mehr bekommen
@ traktor
vielen lieben es eben den Ast abzusägen auf den sie sitzen. Mit welcher der 22 Oppositionspolitiker wollten Sie Südtirol regieren?
@Chrys
…Edelweisser hatten vor nicht langer Zeit 21 Mandatare, jetzt nur mehr 13…wenn das so weiter geht, dann…
@ Doolin
… kann sein, dann haben sie halt 12 oder 11. Und würde sich da etwas ändern? Dann würde es eben 6 oder 7 oder 8 Parteien brauchen um eine Regierung zu bilden. Schon heute haben wir 13:22. Morgen hätten wir dann 12:23 oder 11:24. Bei diesen Alternativen kommt trotzdem nichts raus.
@Doolin dann steht das Edelweiß nicht mehr unter Naturschutz!
@Doolin . Vom Regen, in die Traufe,
SVP Richtung 20 % !
Die Ein Mann Wahl, als Triumpf zu verkaufen, ähnelt dem Genosse Putin, schlimmer gehts wohl nimmer .
SVP: Wasser predigen und Wein trinken.
Die eigenen Kinder wandern alle aus, sie kaufen Hotels im Ausland, aber an Italien wird festgehalten um die hohen Politikergehälter kassieren zu können.
@ bern
der Unterschied an den Politikergehältern wird es wohl kaum ausmachen, denn ich gehe einmal davon aus, dass die wenigsten den Unterschied kennen und manches eben schwer vergleichbar ist.
Vielleicht sind die einfach nur realistisch und wissen was machbar ist. Diese Slogans, weg von Italien höre ich schon seit mehr als 50 Jahren und ich bin mir sicher, falls Sie selbst jung sind, diese Wörter noch in 50 Jahren hören werden.
@trsktor: Die SVP erhält nach wie vor weitaus die meisten Stimmen der Südtiroler und kann daher auf deine Stimme verzichten.
Übrigens beweisen die Kommentare zur Stegers Wahl wieder: Die Meinung der hier Postenden steht im umgekehrten Verhältnis zur Meinung der Leute draußen. Aber nur auf diese kommt es an und nicht auf den Frust der SVP-Hater.
egal, gibt zum Glück nicht nur einen Traktor!
Blitz – ich bewundere JEDEN der sich für so ein Amt noch hergibt! wie man sieht gibt es derer nicht mehr viele – sich freiwillig dem auszusetzen was unter anderen Du so zusammenschreibst erfordert
Stärke und Mut. Allein schon deshalb darf er seine Wahl feiern solange er will – weil ER sich traut!
Es muß eine Genugtuung sein, als alleiniger Kanditat die Wahlen zu gewinnen.
Wie in der DDR…
so ist man der Champion!
Welche eine Überraschung bei nur einem Kandidaten 😂
Ach ja, warum lädt man eigentlich immer die Freunde im Edelweiss ein, die in Skandalen verwickelt sind 🤔
weil man ba der SVP holt woaß das man mit der “gehirnwäsche-laier” “de von der oposition sein eh nix wert!” ollm no viele der südtiroler wählern einderlullt!
Die tun alls ihnen das Land gehört
…. und alles wird gut! 😂🤣😂🤣
bis zum nächsten Skandal!
dann ziehen sie über JWA her, der LH sagt, es brauche keine Rechtsextremisten aus Ö und D, derweill legt er sich, die Partei und Südtirol mit den Neofaschisten ins Koalitionsbett, und der “Derschlogen und Vergasen”-Sager kommt auch von einem SVP-Politiker. Während Julchen zu den Klängen von “Dem Land Tirol die Treue” klatscht.
…Edelweisser als Allierte von Forza Italia und Faschisten ist schon ein Treppenwitz der Geschichte…nur zum Schamen…
Egal wer Obmann wird. Ich wähle meine Partei auf Grund der geleisteten Arbeit einer Legislatur. Und da die SVP schon länger nur mehr mit ihren eigenen Posten beschäftigt ist und fürs Volk nur mehr wenig übrig hat, wirds meine Stimme wohl wieder nicht tragen👆🏼
…und die Deeg dabei als Führungsspitze🤣🤣🤣..was hat sie bis jetzt weitergebracht? Was wollte sie und tat es für die Partei nicht? Leider sehe ich nicht viel positives für Land und Leute, ausser…ihr gutes Gehalt.
Machenschaften gehen weiter , der einfache Arbeiter wied links liegen gelassen
dieser dieter ist keine gute wahl, so ein kasperle, war immer schon nichtssagend, stellt auch nichts dar!! meine persöhliche meinung , wünsche ihn trotzdem eine schöne zeit als obmann obwohls den gar nicht braucht!!!
Das ist ein super Partei Chef wie bei der Südtirol Freiheit der auf die junge Leute zu geht das ist die Zukunft und die Heimat Treue