Von: luk
Bozen – “Die italienische Gesundheitsministerin hat mit ihren unüberlegten Aussagen gegen die österreichische Facharztausbildung in Südtirol und die verpflichtenden Kenntnisse der italienischen Sprache für Ärzte unter Beweis gestellt, dass sie von der besonderen Sprachsituation in Südtirol keine Ahnung hat. Die Mehrheitsbevölkerung ist in Südtirol mit fast 70 Prozent deutschsprachig, weshalb es notwendig ist, dass die Ärzte in Südtirol vor allem Deutsch sprechen”, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
“Südtirol kann und darf nicht mit dem italienischen Staatsgebiet gleichgesetzt werden, da ansonsten gar keine deutschsprachigen Ärzte mehr nach Südtirol kommen. Die österreichischen Universitäten sind zudem für die Südtiroler die einzige Möglichkeit, einen sicheren Ausbildungsplatz in der eigenen Muttersprache zu erhalten, da sie dort mit den anderen Österreichern gleichgestellt werden. Mit etwas gutem Willen ließe sich das Problem lösen, indem ― begrenzt auf das Gebiet der Autonomen Provinz Bozen ― eine Sonderregelung getroffen wird, welche vorsieht, dass alle in Österreich erworbenen Studientitel und Facharztausbildungen automatisch (und ohne aufwendiges Anerkennungsverfahren) Gültigkeit besitzen und in Südtirol die Kenntnis der deutschen Sprache als Grundvoraussetzung für die ärztliche Tätigkeit gilt”, erklärt Knoll.
“Durch so eine Sonderregelung würden die Ärzte in Italien nicht diskriminiert, da die Regelung nur für Südtirol gelten würde und auch nur jene Personen davon betroffen wären, die nach ihrer Ausbildung in Südtirol Arbeit suchen. Wer hingegen außerhalb Südtirols in Italien arbeiten möchte, müsste sich wie bisher den italienischen Sprachbestimmungen anpassen und die Studientitel in Italien anerkennen lassen. Derartige Sonderregelungen, die nur in Südtirol gelten, gibt es bereits in anderen Bereichen, man denke beispielsweise an den Proporz”, so Knoll.
Der Südtiroler Landtag hat einen entsprechenden Antrag der Süd-Tiroler Freiheit genehmigt. “Die Landesregierung ist daher aufgefordert, mit den verantwortlichen Ministerien in Wien und Rom in Verhandlungen zu treten, um diesen Vorschlag für eine Sonderregelung umzusetzen.”