"Mehrere Probleme auf einmal gelöst"

Präsident der Regionalregierung: Grüne schlagen Ladiner vor

Sonntag, 24. Februar 2019 | 14:43 Uhr

Bozen/Trient – Die Grünen im Landtag schlagen vor, einen Ladiner zum Präsidenten der Regionalregierung zu machen. Damit könne eine Vergrößerung der Regionalregierung verhindert werden.

“Artikel 36 des Autonomiestatuts sieht vor, dass die zwei Vizepräsidenten der Regionalregierung der deutschen und italienischen Sprachgruppe angehören müssen. Das Autonomiestatut gibt aber keinerlei Hinweise über die Sprachgruppenzugehörigkeit des Präsidenten der Regionalregierung, diese kann entweder deutsch, italienisch oder ladinisch sein”, halten Hanspeter Staffler, Riccardo Dello Sbarba und Brigitte Foppa fest.

“Daher könnte der Präsidenten der Regionalregierung aus den Reihen der Ladiner gewählt werden. Damit wären mehrere Hürden auf einmal genommen: die Regionalregierung bliebe bei fünf Mitgliedern und müsste nicht aufgestockt werden, die Bedeutung der Region bliebe unverändert, die Landeshauptleute könnten sich mit voller Kraft auf die Provinzen konzentrieren und die Ladiner bekämen eine neue Rolle zugesprochen”, heißt es weiter.

“Es wäre auch ein deutliches Signal an die Ladiner aus dem Trentino, die bei Weitem nicht den Schutz und die Unterstützung ihrer Schwestern und Brüder aus Südtirol genießen. Ein ladinischer Präsident der Regionalregierung wäre ein politisches Signal über die Grenzen der Region hinaus und würde gleichzeitig die institutionelle Krise lösen”, so die grünen Landtagsabgeordneten.

“Die heutige Praxis, dass sich die beiden Landeshauptleute den Posten des Präsidenten der Regionalregierung teilen, hat nichts mit dem Autonomiestatut zu tun, sondern geht auf ein Gentleman Agreement des Jahres 2004 der Ära Durnwalder zurück”, heißt es abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen