Von: mk
Bozen/Trient – Der Regionalrat hat sich mit dem Beschlussantrag Nr. 4, befasst. Eingebracht wurde er von den Regionalratsabgeordneten Köllensperger, Ploner Alex, Ploner Franz, Unterholzner, Faistnauer und Rieder, um die Regionalregierung zu verpflichten, gemeinsam mit den autonomen Provinzen Trient und Bozen beim italienischen Schienennetzbetreiber RFI (Rete Ferroviaria Italiana) vorstellig zu werden, um den Inhalt des Vorschlages zur Realisierung des dritten Bahngleises auf dem Teilstück zwischen Trient und Bozen zu überprüfen.
Erstunterzeichner Paul Köllensperger (Team Köllensperger) wies darauf hin, dass die Linie technisch leicht realisierbar wäre, und das bei relativ geringen Kosten. Er fragte, warum ein gleichlautender Beschluss aus der vorherigen Legislaturperiode nicht umgesetzt wurde.
Riccardo Dello Sbarba (Grüne) unterstützte den Antrag und forderte eine Untersuchung über die Nützlichkeit des Projekts. Alessandro Urzì (gemischte Fraktion) sprach sich für den Antrag aus und forderte ebenfalls eine Machbarkeitsstudie.
Auch Lucia Coppola (Futura) unterstützte den Antrag. Die Mobilität sei ein regionales Thema, die nachhaltige Mobilität ein Grundanliegen. Diego Nicolini (5 Sterne Bewegung) plädierte für den Antrag. Die derzeitige Linie sei stark beansprucht, was oft zu Verspätungen führe.
Alessio Manica (PD) kündigte Unterstützung an. Der Bedarf steige, und man könne nicht in Erwartung des BBT die Straßen ausbauen. Allerdings müsse man im Auge behalten, welche Auswirkungen der BBT auf die Linie haben werde.
Präsident Arno Kompatscher bezeichnete das dritte Gleis zur Erreichung der Zielsetzungen nicht notwendig. Der Bau wäre auch wegen des Grundverbrauchs aufwendig. Die Erhöhung des Takts sei auch ohne drittes Gleis möglich, allerdings brauche es dazu den neuen Virgltunnel, der 2023 fertig sein soll und eine neue Organisation der Wartungsarbeiten. Mit BBT und Zulaufstrecken würden auf der alten Linie enorme Kapazitäten frei. Die Chancen für die zeitgerechte Realisierung der Zulaufstrecken hätten sich durch eine 50-prozentige Kofinanzierung der EU enorm erhöht. Die im Antrag geforderte Untersuchung sei bereits gemacht worden. Für das dritte Gleis würde man zehn Jahre und mehr brauchen, mit den geplanten Vorhaben sei man schneller am Ziel.
Paul Köllensperger beharrte auf seinem Antrag und forderte die Veröffentlichung der Untersuchung. Giorgio Tonini (PD) kündigte nach der Erklärung Kompatschers Stimmenthaltung an.
Paolo Ghezzi (Futura) unterstützte weiterhin den Antrag. Die Regionalregierung solle die Daten der Untersuchung vorlegen. Der Antrag wurde mit 18 Ja, 39 Nein und drei Enthaltungen abgelehnt.
Beschlussfassungsvorschlag Nr. 4: Genehmigung der Rechnungslegung des Regionalrats für das Finanzjahr 2018 (eingebracht vom Präsidium). Die Rechnungslegung wurde ohne Debatte mit 39 Ja, drei Nein und acht Enthaltungen genehmigt.