Von: mk
Die Fachgewerkschaften für Rentner von ASGB, FNP SGB/CISL, SPI – CGIL und UILP haben sich am Montag mit dem Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit, Hubert Messner, zu einem Austausch über aktuelle Herausforderungen und Bedürfnisse der älteren Generation im Gesundheitswesen getroffen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welches die Schwerpunkte in der Gestaltung der Gesundheitsversorgung in Südtirol in den kommenden Jahren sein werden.
Für das nächste Jahr 2026 ist die Eröffnung von acht der insgesamt zwölf geplanten Gemeinschaftshäuser vorgesehen. Zudem startet im Frühjahr die neue europäische Gesundheitshotline 116 117 als Pilotprojekt im Bezirk Bozen und Umgebung. Landesrat Hubert Messner betonte, dass sowohl die Gemeinschaftshäuser als auch die Hotline die Hausärztinnen und Hausärzte nicht ersetzen, sondern als Zusatzangebot deren Tätigkeit ergänzen und unterstützen sollen: Bürgerinnen und Bürger wenden sich weiterhin wie gewohnt an ihren Hausarzt. Ist dieser jedoch nicht erreichbar – etwa nachts, an Feiertagen oder am Wochenende – steht künftig bei dringenden medizinischen Fragen die Hotline 116 117 zur Verfügung. Wenn zu diesen Zeiten eine ärztliche Visite notwendig wird, kann das Ambulatorium für nicht-dringende Notfälle im jeweiligen Gemeinschaftshaus aufgesucht werden. Bei Bedarf stehen darüber hinaus mobile Einsatzteams bereit, die Hausbesuche durchführen können.
Die Rentnergewerkschaften begrüßen diese Entlastung und erachten sie als sehr wertvoll: „Viele Bürgerinnen und Bürger wissen derzeit außerhalb der Ordinationszeiten nicht, an wen sie sich bei dringenden Anliegen wenden sollen. Die Notaufnahme wird dann häufig zur einzigen Option, selbst wenn das Anliegen dort eigentlich nicht hingehört. Die einheitliche Rufnummer und die neuen Gemeinschaftshäuser sind daher eine lang erwartete und wichtige Ergänzung zur bestehenden medizinischen Versorgung.“
Die ersten Gemeinschaftshäuser sollen bereits im Frühjahr eröffnen. Sie entsprechen im Grundaufbau den bekannten Sprengeln, werden jedoch um zusätzliche Dienste erweitert – darunter hausärztliche Ambulatorien sowie fachärztliche Angebote, die derzeit noch in den Poliambulatorien oder Fachabteilungen der Krankenhäuser angesiedelt sind.
Themen des Treffens waren außerdem weitere Herausforderungen wie die Sicherung von ausreichend Fachkräften im Gesundheitswesen, vor allem in der territorialen Versorgung, sowie die Wartezeiten. Landesrat Messner stellte klar, dass die gesamte Südtiroler Bevölkerung einer Hausärztin oder einem Hausarzt zugeteilt ist – niemand muss ohne Hausarzt auskommen. Die Zahl der Allgemeinmediziner sei seit Jahren stabil und steige sogar leicht an – von einem Mangel könne daher nicht gesprochen werden. Zur Reduzierung der Wartezeiten wurde in den vergangenen Monaten ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, das bereits Wirkung zeigt: Sowohl prioritäre als auch aufschiebbare und programmierte Visiten und Leistungen konnten im Jahr 2025 schneller angeboten werden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Bemühungen zur weiteren Verbesserung werden weiter intensiv fortgeführt.




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