Abschlusspresssekonferenz

Rösch: “Haben neue Maßstäbe gesetzt”

Mittwoch, 05. August 2020 | 13:59 Uhr

Meran – Merans Bürgermeister Paul Rösch blickte bei seiner heutigen Abschlusspressekonferenz zurück auf die Höhepunkte von fünf erfolgreichen Regierungsjahren.

„Ich habe mein Amt 2015 mit dem Vorsatz angetreten, einige Dinge in dieser Stadt anders zu machen. Das bedeutet nicht, dass ich alles über den Haufen werfen wollte. Wir haben die guten Dinge der Vergangenheit weitergeführt und ausgebaut – und frischen Wind hineingebracht, wo es dringend nötig war“, erklärte Rösch.

„Wir haben eine Reihe von kleinen Revolutionen für Meran angestoßen: keine Revolutionen mit dem Bajonett in der Hand, denen alles Bestehende gnadenlos zum Opfer fällt, sondern solche, die Schritt für Schritt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden“, unterstrich Rösch. Der Bürgermeister nannte als Beispiel die Wende im Bereich Mobilität hin zu einer verstärkten Förderung des Fahrrads, des Zu-Fuß-Gehens und der öffentlichen Verkehrsmittel.

„Der neue Mobilitätsplan ist nur der sichtbarste Ausdruck einer neuen Ausrichtung der Mobilitätspolitik. Alle darin enthaltenen Maßnahmen sind wie kleine Zahnrädchen, die gemeinsam eine große Wirkung entfalten“, so Rösch.

Neue Maßstäbe gesetzt

Ähnliches gelte in Sachen Bürgerbeteiligung und Transparenz. „Ich bin der Überzeugung, dass man als gewählter Vertreter niemals Angst vor den Bürgerinnen und Bürgern haben, sondern Politik mit ihnen und für sie machen sollte. Wir haben gezeigt, was in Sachen Partizipation alles möglich ist und neue Maßstäbe gesetzt – an diesen Maßstäben werden sich auch künftige Regierungen messen lassen müssen“, so Rösch. In anderen Bereichen, wie etwa bei den Investitionen im Schul- und Sozialbereich und in weitere Infrastrukturen, habe die Stadt zwar Nachholbedarf gehabt und daher richtigerweise erhebliche Summen investiert.

„Doch wir haben das Rad nicht neu erfunden, sondern auf der Arbeit der Vorgängerregierungen aufgebaut: Schulen und Seniorenwohnungen gab es schon vor 2015 und wird es auch nach 2050 noch geben“, schmunzelte Rösch.

Ähnliches gelte auch für die Kulturarbeit, wo es jedoch gelungen sei, einige neue Akzente zu setzen. „Nach wie vor bin ich besonders stolz auf das 700-Jahr-Jubiläum und seine Wirkung auf das Zusammenleben in der Stadt. Im Jubiläumsjahr hat sich in Meran ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, das uns hoffentlich noch über Jahre hinaus erhalten bleibt.“

Selbstkritik und Überraschungen

„Auch wenn ich heute hier im Rampenlicht stehe: Erfolge sind immer auch eine Frage der Teamarbeit und des richtigen Zusammenspiels. Ich möchte mich daher auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen im Gemeindeausschuss, bei allen Regierungspartnern und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung herzlich bedanken, die mit ihrem Einsatz diese Erfolge erst möglich gemacht haben“, sagte Rösch.

„Ich bin selbstkritisch genug, um zu wissen, dass es immer noch etwas zu verbessern gibt. Doch was in meinen Augen am wichtigsten ist, was unseren Erfolg überhaupt erst möglich gemacht hat, ist die Tatsache, dass wir eine klare Vorstellung davon hatten und nach wie vor haben, wohin die Reise gehen soll“, so Rösch.

„Denn es gibt in der Politik und im Leben viel Unvorhersehbares: Probleme, die plötzlich auftauchen wie die Coronakrise, und Chancen, die sich unverhofft auftun wie das Tauschgeschäft mit dem Deutschen Orden zur Errichtung des neuen St.-Josef-Heims. Was bleibt und uns in allen Situationen als Leitstern dient, ist die Vision davon, wie die Stadt Meran in 20 oder 30 Jahren aussehen soll“, betonte Rösch.

„Eine offene und liberale Stadt, in der das Zusammenleben von Respekt geprägt ist und man einander zuhört. Eine Stadt, in der die Menschen vor den Autos kommen. Eine Stadt, die auf eine nachhaltige und enkeltaugliche Entwicklung setzt statt auf den schnellen Erfolg ohne Rücksicht auf Verluste oder die Umwelt.“

Bilanz nach fünf Jahren

„Nach fünf Jahren sind wir dieser Vision sicher ein großes Stück näher gekommen – und gleichzeitig bleibt immer noch genug zu tun, gerade im Bereich Mobilität. Für mich fühlt sich dieser Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre daher nicht wie eine Abschluss-, sondern mehr wie eine Zwischenbilanz an. Als passionierte Läufer und Radfahrer sehe ich einfach noch mehr die Strecke bis zum Ziel vor Augen, das ich gerne erreichen würde“, schloss Rösch mit einem Augenzwinkern.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt