Von: mk
Rom – In der Regierungskrise in Italien hat Lega-Chef Matteo Salvini mit seiner Forderung einer raschen Misstrauenabstimmung keinen Erfolg gehabt. Was zunächst wie ein Rückschlag aussieht, könnte aber auch Taktik sein, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. So hat der Rechtspopulist die Möglichkeit, seine Gegner anzugreifen.
Laut Abstimmungsergebnis soll sich Regierungschef Giuseppe Conte am kommenden Dienstag im Senat zu der politischen Krise äußern. Salvini nutzte die Gelegenheit, um sich über die Abgeordneten in der Sommerpause lustig zu machen – unter anderem mit Kommentaren wie „Ich sehe viel Sonnenbräune“.
Abgesehen hatte er es außerdem auf Matteo Renzi und dessen „Partito Democratico“. Um Renzi zu attackieren, lästerte Salvini unter anderem über Maria Elena Boschi. Ohne konkret ihren Namen zu nennen, kritisierte er die Kammerabgeordnete: „Eines fürchte ich nicht, seit ich 1993 Gemeinderat in Mailand war, ohne je einen sicheren Sitz zu haben – wie jemand aus der Toskana, der sich Bozen wählen lassen hat und von Arezzo nach Tirol geflüchtet ist, um sich die Stimmen der Bürger zu holen. Ich wusste gar nicht, wo das war.“
Applaus haben übrigens die SVP und die Autonomiegruppe im Senat vom PD und der Fünf-Sterne-Bewegung geerntet, nachdem sie sich gegen den Vorstoß der Lega eines raschen Misstrauensvotums ausgesprochen hatten.