Von: mk
Bozen – Atomenergie, Verbrenner, Flat tax – Infrastrukturminister Matteo Salvini zeigt unaufhaltsam, wohin eine Rechtsregierung führt: weg von der Klimawende und zurück in die Vergangenheit. So lautet zumindest die Kritik, die die Südtiroler Grünen geäußert haben.
In Cernobbio habe Salvini vor versammelter Wirtschaft wieder seine rückwärtsgewandte Agenda präsentiert, erklären die Grünen in einer Aussage. Nach der Kampfansage an die verkehrsmindernden Maßnahmen Tirols und Österreichs gebe er nun den Weg für die weiteren Vorhaben der Regierung vor: Wiederaufnahme eines Atomprogramms in Italien, Revision des Stopps für Verbrennermotoren 2035 und Erhöhung des Maximaleinkommens für die Flat tax von 85.000 auf 100.000 Euro.
„Diese Ankündigungen von Salvini zeigen ein weiteres Mal auf, dass Melonis Rechtsregierung nicht nur ein bisschen konservativ ist, sondern tatsächlich der Klimawende und dem sozialen Ausgleich den Kampf ansagt“, kommentieren die grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler. „Italien hätte eine wichtige Rolle in Europa zu spielen in Sachen Klimaschutz und Verkehrs- und Energiewende. Indes weist Salvini den umgekehrten Weg, zurück in die Vergangenheit, indem er die Atomenergie wieder ausgräbt, die von Italiens Bürger:innen per Referendum abgelehnt wurde. Wie wir schon lange wissen, ist Atomenergie höchst gefährlich und Sinnbild für eine teure und nicht nachhaltige Energiepolitik. Deutschland hat seine Meiler abgeschaltet, in der Ukraine sehen wir ständig, was für Gefahren AKW’s im Kriegsfall darstellen – und Salvini will wieder dorthin, wo Italien dank seiner wachsamen Bevölkerung nie hin wollte“, so die grünen Landtagsabgeordneten.
Auch die Beschleunigung in der Revision des Verbrennerstopps zeige klar und deutlich, wohin Salvini seine Verkehrspolitik lenken wolle – nämlich ins Verharren im fossilen Zeitalter. „Salvini faselt einerseits von der Verlagerung auf die Schiene – aber seine Aktionen gegen die verkehrspolitischen Maßnahmen in Tirol zeigen das genaue Gegenteil. Das alles betrifft Südtirol aus nächster Nähe“, befinden die grünen Landtagsabgeordneten. „Mit der Brennerachse haben wir die meistbefahrene Alpenquerungsstrecke überhaupt und leiden unter dem überbordenden und jährlich ansteigenden Verkehr. Was uns besonders stutzig macht, ist der Widerspruch zwischen den Zielen des Südtiroler Klimaplans und den Ansagen von Minister Salvini, der ja mit der Südtiroler Landesregierung im Regierungsbündnis ist. Es wäre interessant zu wissen, ob die Südtiroler Bevölkerung damit einverstanden ist, dass die Klimaziele am Verbündeten in Rom abprallen. Wie LH Kompatscher seine Ankündigungen wahrmachen will, bleibt ein Rätsel“, so die Grünen abschließend.
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8 Kommentare auf "„Salvini und die Politik von gestern“"
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Sehr interessanter Artikel heute zu den E-Autos in der FAZ:
“Unterwegs laden ist teurer als tanken
Strom wird immer günstiger, aber nicht an öffentlichen Ladesäulen. Das ärgert E-Auto-Fahrer, die keine Lademöglichkeit bei sich zuhause haben. Wo bleiben die Vorteile gegenüber dem Verbrenner?” Es braucht noch sehr viel Arbeit. Da haben alle, besonders die Grünen, mehr als genug zu tun. E-Autos müssen nicht nur günstiger, sondern auch rentabler werden – wenn es denn tatsächlich für alle erschwinglich sein soll. Soll es das aber? Frau Foppa? Frau Baerbock? Chiedo per un amico…
@Paladin…. bezüglich dem Artikel: man sollte aus Einzelsituationen keine Verallgemeinerungen daraus machen! Nur weil jemand teuer ladet, laden nicht alle teuer! Und nicht jeder muss unterwegs laden! Mindestens die hälfte der Autoeigentümer haben die Möglichkeit zuhause zu laden. Und da ist ein EAuto im Betrieb allemal günstiger als ein Verbrenner!
…keine Angst, der Salvini ist ein gewohnheitsmässiger Brüller, der dann sowieso nichts derrichtet…
😆
Man braucht lei schaugn wos de ideologisch verpeilte Öko-Sekte in Deutschlond und Österreich unrichtet. Sel sollte als abschreckendes Beispiel reichen.
@Lana77…. wenn man an die EMobilität denkt, sollte man eher nach Norwegen oder China schauen, Deutschland und Italien sind nicht die besten Beispiele…. die Verbrennerindustrie scheint in diesen beiden Ländern einen großen Einfluss auf die Konsumenten und Politik zu haben, auch durch Importzölle auf EAutos, damit diese teuer werden und natürlich ständiges schlechtreden, mit solchen Artikeln….