Süd-Tiroler Freiheit begeistert

Schottland plant neues Unabhängigkeitsreferendum

Dienstag, 14. März 2017 | 07:49 Uhr

Bozen – Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, begrüßt das Vorhaben der schottischen Regierung, im Vorfeld des Brexit ein neues Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands durchzuführen. Die schottische Regierung übernehme damit Verantwortung für die eigene Bevölkerung ─ die keinen Austritt aus der EU wünscht ─ und zeige, dass die Selbstbestimmung ein zukunftsorientiertes und proeuropäisches Projekt sei.

Das schottische Unabhängigkeits-Referendum soll zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt wären die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über einen Austritt noch nicht abgeschlossen und Schottland könnte somit in der EU verbleiben. Das schottische Parlament wird in der kommenden Woche darüber befinden.

„Die Südtiroler Landesregierung sollte sich an der schottischen Regierung ein Beispiel nehmen und endlich die Loslösung Süd-Tirols von Italien einfordern“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

Italien sei wirtschaftlich und politisch am Ende. Wenn sich in der EU eine Europa der zwei Geschwindigkeiten etabliert, werde Südtirol zusammen mit Italien auf der Verliererseite stehen, erklärt die Bewegung.

 

“SVP muss Druck gegenüber Italien ausüben – Weg für den Freistaat ebnen”

Die Freiheitliche Fraktionssprecherin im Südtiroler Landtag, Ulli Mair, fordert die SVP auf, in Rom Druck auszuüben und mehr Kompetenzen auf Südtirol zu übertragen. “Während die Schotten nach etwa 2,5 Jahren nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum einen neuen Anlauf in die Wege leiten wollen, wird Südtirol weiterhin an der kurzen Leine des römischen Zentralismus gehalten. Lippenbekenntnisse und parteipolitische Packteleien in Rom bringen keinen Nutzen für Südtirol, sondern nur ein entschlossener Einsatz für die Zukunft unseres Landes.”

„Wir fordern die SVP auf, aus ihren Worten Ernst zu machen und den schottischen Weg einzuschlagen“, erklärt einleitend die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair. „Die Schotten wollen das Schicksal ihres Landes in die eigene Hand nehmen und nicht bedingungslos fremden Mächten überlassen. Auch die Südtiroler-Autonomie – der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit – war keine selbstverständliche Entwicklung, sondern das Ergebnis harter Auseinandersetzungen. Die Autonomie ist kein abgeschlossener Prozess, sondern soll nur die Übergangsphase in die Selbstständigkeit unseres Landes bilden“, hebt Mair hervor.

„Die SVP hat die Pflicht, gegenüber Rom die Weichen für eine eigenständige Zukunft Südtirols zu stellen“, unterstreicht die Freiheitliche Fraktionssprecherin im Südtiroler Landtag. „In erster Linie ist natürlich die Südtiroler Bevölkerung selbst gefragt. Diese SVP ist heute träge, lustlos und orientierungslos. Es liegt an der Bevölkerung, sich klar und deutlich für eine sichere Zukunft ohne Italien auszusprechen und die SVP zu einer echten Südtirol-Politik zu drängen. Italien wird Südtirol das Selbstbestimmungsrecht aus eigener Initiative erst dann zugestehen, wenn der nötige Druck aus der Bevölkerung und der Politik vorhanden ist“, unterstreicht Mair.

„Während andere europäische Regionen ganz offen über eine unabhängige Zukunft diskutieren, ist es beschämend für Südtirol, wenn die sogenannte ‚weltbeste Autonomie‘ nicht über die eigene Zukunft abstimmen darf“, betont die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair.

„Der Ball liegt nun bei der SVP“, erläutert abschließend Mair, „die nach einem Treffen mit der schottischen Regierungspartei Scottish National Party (SNP) im Parlament in Edinburgh zu folgendem Resümee kam: „Die Schotten wollen zwar weg von London, möchten aber die Königin, das britische Pfund und sogar die gemeinsame Armee behalten. Dieses Modell entspricht in den Grundzügen der von der SVP gewollten Vollautonomie.“[1] Nun müssen den Worten Taten folgen im Sinne unseres Landes. Hat die SVP etwa Angst vor einem schottischen Weg, weil man sich längerfristig Italien und italienischen Parteien verpflichtet hat?“ fragt Mair abschließend.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen