„Schutzmacht darf nicht relativiert werden“

Schützenbund fordert klare Kante

Donnerstag, 29. Mai 2025 | 11:05 Uhr

Von: mk

Bozen – Mit äußerstem Befremden nimmt der Südtiroler Schützenbund die jüngsten Aussagen des “Brüder Italiens”-Politikers Alessandro Urzì zur Kenntnis, in denen er die völkerrechtlich verankerte Schutzmachtfunktion Österreichs als bloße „Höflichkeitsgeste“ abtut. Diese bewusste Herabwürdigung eines jahrzehntelang mühsam erkämpften internationalen Garantierahmens stelle einen Frontalangriff auf die Autonomierechte Südtirols dar und sei entschieden zurückzuweisen.

„Wer den historischen Kontext der Schutzmacht leugnet und Österreichs Rolle in der internationalen Absicherung Südtirols als unwichtig abtut, der legt die Axt an die Wurzeln unserer Autonomie“, betont Landeskommandant Christoph Schmid. „Solche Aussagen offenbaren nicht nur ein bedenkliches Geschichtsverständnis, sondern auch eine gefährliche Missachtung internationaler Verpflichtungen und Vereinbarungen.“

„Dass diese Angriffe auf unsere Schutzrechte nun ausgerechnet von einem Vertreter der italienischen Regierungspartei ‚Brüder Italiens‘ kommen, ist leider kein Zufall – vielmehr Ausdruck einer ideologisch motivierten Assimilierungspolitik, die Minderheitenrechte bestenfalls als lästiges Relikt der Vergangenheit betrachtet. Umso alarmierender ist das dröhnende Schweigen der SVP“, so die Schützen.

Als Partei, die sich seit Jahrzehnten den Schutz der deutschen und ladinischen Volksgruppe auf die Fahnen geschrieben habe, sei es die Pflicht der SVP, Urzìs Aussagen öffentlich und unmissverständlich zu verurteilen. Stattdessen bleibe man passiv und sende damit ein fatales Signal der Schwäche und Gleichgültigkeit.

„Wenn die Schutzfunktion Österreichs zur Disposition gestellt wird, darf es keine parteitaktischen Rücksichten mehr geben“, so Schmid. „Die SVP ist dringend aufgefordert, Farbe zu bekennen und sich schützend vor jene Prinzipien zu stellen, auf denen unsere heutige Autonomie fußt.“

Der Südtiroler Schützenbund fordert eine klare und unmissverständliche Stellungnahme der Südtiroler Landesregierung sowie des österreichischen Außenministeriums. „Die Schutzfunktion ist kein sentimentales Überbleibsel – sie ist ein völkerrechtlich abgesicherter Pfeiler unserer Zukunft. Südtirol braucht keine politischen Schönredner, sondern mutige Verteidiger seiner Rechte“, so die Schützen.

Bezirk: Bozen

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