Von: mk
Bozen – Seit Kurzem gilt die Impfpflicht auch für das Schulpersonal und für Verwaltungsangestellte im Gesundheitsbereich. Wie viele die Impfung ablehnen und deshalb suspendiert werden, war bislang nicht klar. Nur wenige Tage, nachdem das Dekret der Regierung Draghi in Kraft getreten ist, liegen nun die ersten offiziellen Zahlen vor, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Im schulischen Bereich sind 759 Personen bislang nicht geimpft. In der Sanität sind es 391. Mit 654 Ungeimpften scheinen Impfgegner eher in der deutschen Schule beheimatet zu sein. An den italienischen Schulen werden lediglich 65 gezählt, in den ladinischen Tälern sind es 40.
Wie die zuständigen Landesräte Giuliano Vettorato, Philipp Achammer und Daniel Alfreider sowie die drei Bildungsdirektoren Vincenzo Gullotta, Sigrun Falkensteiner und Edith Ploner betonen, sind die Zahlen aber noch nicht definitiv.
Am 20 Dezember läuft das fünftägige Ultimatum ab. Das betroffene Schulpersonal hat demnach bis zum 10. Jänner nach Ende der Weihnachtsferien Zeit, es sich noch einmal anders zu überlegen.
Innerhalb der fünf Tage haben die Angestellten die Möglichkeit, sich impfen zu lassen oder zumindest zu beweisen, dass sie sich für einen Impftermin in den nächsten 20 Tagen vorgemerkt haben. Als dritte Option ist es ihnen möglich, klinische Gründe vorzulegen, warum für sie eine Impfung nicht infrage kommt.
Schullandesrat Philipp Achammer zeigt sich besorgt: „Die Zahlen sind hoch. Es wird nicht leicht sein, von einem Tag auf den anderen Ersatz zu finden. Das gilt für Lehrkräfte, aber auch nicht unterrichtendes Personal.“ Eine Abänderung des Stabilitätsgesetzes soll die Wiedereinstellung von pensionierten Lehrpersonen und den Zugriff auf externes Personal ermöglichen sowie die Stundenanzahl der Lehrkräfte im Dienst erhöhen.
Der Anteil der Ungimpften im Verwaltungsbereich des Gesundheitswesens ist hingegen innerhalb von zwei Wochen von 470 auf 391 Mitarbeiter gesunken. Marco Cappello, der Direktor der Rechtsabteilung im Sanitätsbetrieb, rechnet damit, dass sich noch mehr Angestellte impfen lassen.