Treffen mit Landesrat Peter Brunner

Schutz für die Langkofelgruppe mit den Cunfinböden und der Steinernen Stadt

Dienstag, 21. Oktober 2025 | 10:50 Uhr

Von: mk

Bozen – Zu einem intensiven Austausch über die Zukunft des Gebietes rund um die Langkofelgruppe trafen sich am 16.10.2025 im Landesamt für Natur, Landschaft und Raumentwicklung in Bozen Landesrat Peter Brunner, Vertretern der Landesverwaltung sowie der Umwelt- und Alpinverbände. Im Mittelpunkt standen der Vorschlag, die Langkofelgruppe mit den Cunfinböden und der Steinernen Stadt in den Naturpark Schlern-Rosengarten einzubeziehen, sowie die geplante Erweiterung des Naturdenkmals Steinerne Stadt.

Mit am Tisch saßen Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative Nosc Cunfin, Alpenverein Südtirol (AVS), Heimatpflegeverband Südtirol, Dachverband für Natur- und Umweltschutz, Mountain Wilderness, CAI Alto Adige und CAI Bolzano.

Breite Unterstützung für die Naturparkerweiterung

Die Präsidentin von Nosc Cunfin Heidi Stuffer, erinnerte zu Beginn an die bestehenden Beschlüsse 2010/ 2013 und 2024/2025 der drei Grödner Gemeinden und den Landtagsbeschluss 618/22, der die Landesregierung beauftragt, einen partizipativen Prozess zur zukünftigen Entwicklung des Gebietes zu begleiten. Die Initiativgruppe Nosc Cunfin wird von über 70.000 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt und wurde im Mai von legambiente mit der „Bandiera Verde 2025 “ ausgezeichnet. In den Wortmeldungen der Umwelt- und Alpinverbände wurde die ökologische und landschaftliche Bedeutung der Langkofelgruppe hervorgehoben. Gianluca Vignoli betonte, das Gebiet sei „eine Oase der Ruhe und Biodiversität“ inmitten touristisch intensiv genutzter Zonen. Gemeinsam erinnerten die Vertreterinnen und Vertreter der Umwelt- und Alpinverbände an die politische und gesellschaftliche Verantwortung, dieses einzigartige Gebiet für kommende Generationen zu erhalten: „Ein Naturpark wäre ein starkes Zeichen für Weitblick und Mut in der Landespolitik.“

Diskussion über Umsetzungsmöglichkeiten

Landesrat Peter Brunner und die anwesenden Fachbeamten wiesen auf die planerischen Herausforderungen einer Naturparkerweiterung hin – etwa die Landesgrenze zu Trentino, bestehende Infrastrukturen und Eigentumsfragen. Der Landesrat schlug vor, im Zuge der Überarbeitung des Gebietsplans Seiser Alm alternative Möglichkeiten der Unterschutzstellung wie die Ausweisung „geschützter Landschaftsteile“ gemäß Art. 11 des Landesgesetzes Raum und Landschaft zu überprüfen. Damit könne der geforderte Schutz vor neuen Infrastrukturen gewährleistet werden, ohne den komplexen Prozess einer Naturparkausweisung. Brunner bezeichnete diesen Weg als „realpolitisch machbar“ und in einem überschaubaren Zeitraum umsetzbar.

Die Verbände begrüßten den Vorschlag, betonten jedoch, dass ihr langfristiges Ziel weiterhin die Ausweisung eines Naturparks bleibe. Eine reine Ausweisung geschützter Landschaftsteile müsse flächenmäßig ausreichend dimensioniert werden, um denselben Schutzgrad zu erreichen.

Erweiterung des Naturdenkmals Steinerne Stadt

Im zweiten Teil des Treffens wurde die geplante Erweiterung des Naturdenkmals Steinerne Stadt besprochen. Fachbeamte bestätigten die geologische und landschaftliche Bedeutung des Gebiets, das jedoch durch bauliche Eingriffe gefährdet sei. Vertreter von Umwelt- und Bergsteigerverbänden, darunter der Geologe Stefano Febbroni, betonten, dass der Erweiterungsvorschlag sich streng an die natürlichen Grenzen hält, die durch verschiedene zu schützende geologische und geomorphologische Elemente definiert und technisch fundiert ist. Die Landesverwaltung erklärte, dass das Thema im Rahmen der laufenden Überarbeitung des landschaftlichen Fachplans der Seiser Alm berücksichtigt werden könne.

Zum Abschluss betonte Landesrat Brunner, dass die Zusammenarbeit mit den Verbänden fortgesetzt werde und regelmäßige Austauschtreffen vorgesehen seien. Nosc Cunfin und die Umweltverbände sicherten ihre Bereitschaft zu, die Ausarbeitung des Gebietsplans mit fachlicher Expertise zu begleiten. Alle Beteiligten unterstrichen die gemeinsame Verantwortung, den landschaftlich und ökologisch einzigartigen Raum rund um die Langkofelgruppe langfristig zu schützen.

Bezirk: Bozen

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