Von: mk
Bozen – Gutes Timing – erst vor wenigen Tagen wurde der zweite Teil des Klimaplans mit einer Reihe von Maßnahmen vorgestellt. Anfang kommender Woche hat der Landtag die Chance, die konkreten Voraussetzungen zu schaffen, damit diese Maßnahmen nicht nur toter Buchstabe bleiben, sondern tatsächlich zu einer nachhaltigen Entwicklung Südtirols beitragen können. Dies betont der Landesfischereiverband Südtirol in einer Aussendung.
Anfang kommender Woche behandelt der Südtiroler Landtag den Gesetzentwurf zur Konzessionsvergabe für Großkraftwerke. Der Fischereiverband hat bereits im Vorfeld sowohl die Mitglieder des zuständigen Gesetzgebungsausschusses als auch das gesamte Landtagsplenum ersucht, die Umweltgelder (sind durch die zukünftigen Konzessionsinhaber zu entrichten) vor allem dort einzusetzen, wo es durch die Wasserkraft-Nutzung zu starken ökologischen Beeinträchtigungen kommt: nämlich direkt an und in den Gewässern.
Daher zeigt sich der Fischereiverband Südtirol erfreut, dass die vorgeschlagenen Verbesserungen am Gesetzentwurf im Einklang mit dem Klimaplan 2040 stehen. Denn der schonende Umgang mit der Ressource Wasser und die Aufwertung unserer Gewässerlebensräume sei nicht nur dem Fischereiverband Südtirol ein Anliegen, sondern auch zentrales Element einer nachhaltigen Entwicklung unseres Landes, heißt es in der Aussendung. In Zeiten steigender Temperaturen mit zu erwartenden längeren Trockenperioden liege der Wert des Wassers weit über seinem energetischen Potential.
„Gewässerlebensräume mit genügend Platz und naturnahen ökologisch funktionsfähigen Uferflächen bieten effektiven, vorbeugenden Hochwasserschutz und stabilisieren den Grundwasserhaushalt. Gerade für die Gemeinden im Etschtal sowie für die Landwirtschaft ergeben sich hier Vorteile. Darüber hinaus tragen gezielte Renaturierungen vor allem in den Tallagen wesentlich zu einer Verbesserung des Landschaftsbildes bei, schaffen Naherholungszonen und sorgen für ein vorteilhafteres Mikroklima. Von intakten Gewässern profitiert nicht nur die Umwelt, sondern die Gesellschaft als Ganzes“, so der Fischereiverband. Damit schlage man sieben Fliegen mit einer Klappe.
Konkret sieht der Klimaplan unter Punkt 5.13 den Ankauf von Flächen zur Revitalisierung und als Ausgleichsmaßnahme vor. „Diese Möglichkeit besteht bereits heute, scheitert aber in der Praxis immer wieder an der Differenz zwischen den theoretischen Schätzpreisen des Landes und den realen Marktpreisen. Mit dem zentralen Vorschlag des Fischereiverbandes, diese Flächen durch die zukünftigen Konzessionswerber ankaufen zu lassen und der öffentlichen Hand für Gewässer-Revitalisierungen und -Aufweitungen zur Verfügung zu stellen, löst man dieses Problem auf elegante Art und Weise. Damit werden automatisch auch die unter Punkt 5.14 erwähnten Maßnahmen mit umgesetzt“, so der Fischereiverband.
Den Landtagsabgeordneten biete sich bei der Verabschiedung des Gesetzentwurfes die große Chance, durch die Festschreibung eines sinnvollen und zielgerichteten Einsatzes der Umweltgelder, konkret und signifikant zum Hochwasserschutz beizutragen, zugleich die ökologische Aufwertung der Gewässerlebensräume in Südtirol voranzubringen und den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. „Also, liebe Landtagsabgeordnete, lasst uns jetzt mit kühlem Kopf kluge Entscheidungen treffen, um die richtigen Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellen zu können“, erklärt Markus Heiss, der Präsident vom
Fischereiverband Südtirol.