Von: mk
Bozen – Die Europäische Union hat das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend erklärt. In den Fokus gerückt werden sollen Themen, die in erster Linie junge Menschen betreffen. Das Ziel ist, jungen Menschen bessere Chancen für die Zukunft zu bieten.
„Wichtig ist, dass von dem Jahr auch tatsächlich ein Impuls ausgeht, der über das eine Jahr hinausgeht und den Fokus der gesamten Gesellschaft auf die Jugend stärkt“, äußert sich Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende. „Was es nicht braucht sind ‚Strohfeuer-Maßnahmen‘, die keine nachhaltige Wirkung erzeugen“, so Rainer weiter.
Laut Südtiroler Jugendring (SJR) hat die Pandemie deutlich gemacht, dass die Jugend zu wenig Möglichkeiten hat sich einzubringen und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Es müssen die direkten Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten der jungen Menschen an den sie betreffenden Entscheidungen gefördert werden, so eine Forderung des Jugendrings. Schließlich lernen die Jugendlichen – und auch die Kinder – durch echte Beteiligung Mitverantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen, was der Gesellschaft wie auch den jungen Menschen selbst in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zugutekomme. „Kinder und Jugendliche sind Experten ihrer Lebenswelt und können demnach wertvolle Aspekte einbringen“, so Peter Grund, Leiter der SJR-Abteilung Partizipation. „Es geht darum, ihre Sichtweisen zu sehen und diese auch ernst zu nehmen. Jugendliche wollen mitgestalten – was fehlt sind die notwendigen Rahmenbedingungen und der Wille dies zuzulassen“ so Grund weiter.
Ziel des Europäischen Jahres der Jugend ist es auch, die Generation, die unter Corona am meisten gelitten hat, zu würdigen und zu unterstützen. „Es gilt, dieses Ziel wirklich zu erreichen. Man kann den Jugendlichen die durch Corona verlorene Zeit nicht mehr zurückgeben, was man aber tun kann, ist sich auf die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse zu konzentrieren“ so Tanja Rainer. Laut SJR ist es richtig für die Sicherheit und Gesundheit von uns selbst und von anderen auf vieles zu verzichten, doch gelte es hierbei die Rechte der jungen Menschen stärker zu berücksichtigen. „Die Achtung der Kinder und Jugendlichen und ihrer speziellen Bedürfnisse ist eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches und soziales Miteinander der Gesellschaft“ so Rainer. „In der derzeitigen Corona-Krise braucht es die Einsetzung einer interdisziplinär zusammengesetzten Expertengruppe, die Vorschläge ausarbeitet, um den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden. Hierbei sind gerade Jugendliche selbst als Teil der Expert*innen-Gruppe unmittelbar einzubinden“ so Rainer. Dieses würde helfen, im Sinne der Generationengerechtigkeit nachhaltige richtige Entscheidungen zu treffen. „Wir leihen uns nun sehr viel Geld bei unseren Kindern und sollten dieses daher auch so einsetzen, dass es ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig wirkt. Das sind wir den zukünftigen Generationen schuldigt“, schließt Rainer ab.