Von: mk
Bozen – Im Sprachenstreit an den Schulen haben sich SVP und Lega nun doch zusammengerauft. Wie berichtet, beschloss Landesregierung, dass Schuldirektoren die Eltern von Erstklässlern an der Grundschule zu verpflichtenden Beratungsgesprächen einberufen können – immerhin ein erster Schritt, falls Kinder und Eltern die Unterrichtssprache nicht gut beherrschen.
Vor allem in den Ballungszentren wie Bozen und Meran ist es in der Vergangenheit vermehrt zu Problemen gekommen, weil italienischsprachige Eltern ihre Kinder in deutsche Grundschulen eingeschrieben haben. Gleichzeitig ist dort auch der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund gestiegen.
Die Folge: In manchen deutschen Grundschulklassen sind viele Kinder keine Muttersprachler. Darunter leidet auch die Qualität des Unterrichts.
Damit eine Minderheit in einem fremden Staat überleben kann, ist Schulunterricht in der eigenen Muttersprache eine Grundvoraussetzung. Artikel 19 des Autonomiestatuts soll das sicherstellen.
Die eigene Sprache richtig zu lernen, ist gleichzeitig auch ein wesentlicher Baustein für den weiteren Bildungsweg von Schülerinnen und Schülern. Der neuen Landesregierung sei ans Herz gelegt, diesem Thema den richtigen Stellenwert beizumessen.