Ein Kommentar zu Papst Leo XIV

Starke Akzente

Dienstag, 20. Mai 2025 | 01:09 Uhr

Von: mk

Bozen/Rom – Mit einem Lächeln, das beinahe schelmisch wirkte, trat Papst Leo XIV vor die jubelnde Menschenmenge auf dem Petersplatz in Rom. Gleichzeitig schien er sichtlich bewegt. Robert Francis Prevost, der als erste US-Amerikaner zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wurde, hat nach gleich zum Auftakt eine starke Botschaft ausgestrahlt.

„Der Friede sei mit euch. Dieser Friedensgruß möge in eure Herzen gelangen und eure Familien erreichen sowie alle Menschen, wo immer sie sich auch aufhalten, alle Völker, die ganze Erde…“, erklärte der Papst während des historischen Scheidepunkts, an dem wir gerade stehen und sich globale Konflikte immer weiter zuspitzen.

Mit seiner Namenswahl setzte Prevost einen weiteren wichtigen Akzent. Papst Leo XIII. (1810-1903) hatte mit seiner historischen Enzyklika „Rerum novarum“ die sozialen Probleme im Kontext der ersten großen industriellen Revolution in Angriff genommen. Heute sei die Kirche dazu aufgerufen, „auf eine weitere industrielle Revolution und auf die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz zu reagieren, die neue Herausforderungen für den Schutz der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit mit sich bringen“, so Leo XIV.

Dass sein Ruf nach Frieden kein naiver Pazifismus ist, zeigt sich in seiner Haltung zur Ukraine, die sich von der seines Vorgängers deutlich unterscheidet. Während Papst Franziskus oft einen neutralen Kurs fuhr, ergriff Leo XIV klar Partei für das angegriffene Land.

„Ich trage die Leiden des geliebten ukrainischen Volkes in meinem Herzen“, erklärte der Papst bei seinem ersten öffentlichen Gebet in Rom. Außerdem forderte er einen „echten, gerechten und dauerhaften Frieden“ für die Ukraine und forderte Russland auf, verschleppte ukrainische Kinder zu ihren Familien zurückzubringen.

Bezirk: Bozen

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