Grüne kritisieren Seilbahnunternehmen

Steuern als Solidaritätsaktion?

Donnerstag, 20. November 2025 | 12:49 Uhr

Von: mk

Bozen – Südtirols Seilbahnunternehmen haben verkündet, dass sie als Sektor jährlich mit 285 Millionen Euro an die Steuerkassen des Landes beitragen. Dafür hat man eigens eine Studie im Auftrag gegeben, die auch öffentlich vorgestellt wurde. Die Grünen bewerten den Auftritt kritisch.

„Es klingt alles sehr nach Legitimierungssuche, fast schon nach einer ‚Clean-Labeling‘-Aktion. Ein Versuch, sich vom negativ geprägten Bild der Touristenmassenbeförderer, die unsere Lebensqualität und unsere Umwelt belasten, reinzuwaschen“, kommentiert Co-Sprecherin Elide Mussner.

Die Aktion hinterlasse einen bitteren Beigeschmack, denn die Steuern seien ja stets relativ zu den Einnahmen. „Es sind keine Almosen, die die Seilbahnunternehmer der lokalen Bevölkerung aus Gutmütigkeit auszahlen. Die Höhe der Steuern, die die Aufstiegsanlagen abgeben, ändert auch gar nichts daran, dass diese Branche ganz eindeutig eine Mitverantwortung beim Thema Übertourismus, Mobilitätschaos und Umweltunverträglichkeit trägt“, fügt Mussner hinzu.

Den Grünen zufolge wäre es wünschenswert, dass die Seilbahnunternehmen verkünden würden, welchen Beitrag sie zur Eindämmung der Konsequenzen der Klimakrise leisten, welche konkreten Projekte sie im Sinne des Gemeinwohls und der sozialen Nachhaltigkeit umsetzen, welche Strategien sie anstreben, um mehr Qualität und weniger Quantität zu fördern. „Das wäre dann ein konkreter Schritt Richtung positivem Image“, so Mussner abschließend.

Bezirk: Bozen

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