Von: mk
Bozen – Am 15. Dezember jährt sich der Todestag des Freiheitskämpfers Heinrich Oberlechner. Oberlechner starb 2006 im Exil. Er durfte erst als Toter in seine Heimat zurückkehren. Die Süd-Tiroler Freiheit nimmt diesen Jahrestag zum Anlass und fordert eine Amnestie für alle noch im Exil lebenden Freiheitskämpfer. „Ihre Heimholung sollte ins Koalitionsabkommen!“, fordert die Bewegung.
Die Süd-Tiroler Freiheit würdigt den Einsatz Oberlechners. Er hat sich zusammen mit den „Pustra Buibm“ in den 1960-er Jahren gegen die Unterdrückung Südtirols durch Italien aufgelehnt. Der Einsatz der Freiheitskämpfer habe dazu beigetragen, die Italienisierung Südtirols zu bremsen und Italien autonomiepolitische Zugeständnisse abzuringen.
„Trotzdem dürfen Siegfried Steger, Sepp Forer und Erhard Hartung bis heute nicht nach Südtirol. Dabei hat es in den letzten Jahren neue Erkenntnisse und Zeugenaussagen gegeben. Diese belegen, dass viele der den Freiheitskämpfern zugeschriebenen Straftaten nicht von ihnen begangen wurden. Konkret geht es um den Mord am Carabiniere Vittorio Tiralongo und um den Anschlag auf der Porzescharte“, erklärt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. Italiens oberster Repräsentant, Staatspräsident Sergio Mattarella selbst war es, der die Begnadigung von Heinrich Oberleiter damit begründete, dass er (und damit indirekt die „Pusterer Buibm“) nicht für den Tod von Menschen verantwortlich war.
Nach über 60 Jahren sei es längst an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert aus diesen Gründen, die Forderung nach Amnestie in das Koalitionsprogramm der neuen Landesregierung aufzunehmen: „SVP, Freiheitliche und vor allem Melonis Fratelli sollen Farbe bekennen!“
Es sei an der Zeit, einen Akt der Versöhnung zu setzen und allen noch lebenden Südtiroler Freiheitskämpfern an ihrem Lebensabend die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. „Heinrich Oberlechner durfte erst als Toter heim!“, so Knoll abschließend.