Von: luk
Bozen – Die Ankündigung der italienischen Regierung, die österreichische Facharztausbildung an den Südtiroler Spitälern durch eine Klage vor dem Verfassungsgerichtshof zu Fall bringen zu wollen, ist ein weiterer Angriff auf die Autonomie des Landes und gefährdet langfristig die ärztliche Versorgung in Südtirol. Das schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.
“Die Forderung der 5-Sterne-Bewegung, in Südtirol die Zweisprachigkeitsbestimmung außer Kraft zu setzen, um einfach mehr italienische Ärzte anzustellen, zeugt von einer völligen Unkenntnis der Bedeutung des Minderheitenschutzes und muss entschieden bekämpft werden”, so der Landtagsangeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
“Die österreichische Facharztausbildung an den Südtiroler Spitälern ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen dafür, dass Südtiroler Jungmediziner nach ihrem Studium in Österreich wieder nach Südtirol zurückkehren. Fachärzte werden bereits während ihrer Ausbildung gezielt von Krankenhäusern angeworben. Wenn die österreichische Facharztausbildung nicht mehr in Südtirol erfolgen kann, werden diese Fachkräfte für Südtirol verloren gehen. Die deutsche Sprache wird bereits heute immer mehr aus dem Südtiroler Gesundheitswesen verdrängt. Die Ausstellung von Krankenakten und Befunden sowie die Kommunikation im Krankenhaus erfolgen oftmals nur mehr in italienischer Sprache. Zunehmend italienische Krankenhäuser in Südtirol gehen auf Kosten der Gesundheit der Patienten, denn wenn die Ärzte nicht mehr die Sprache der Patienten sprechen und die Patienten die Anweisungen der Ärzte nicht mehr verstehen, hat dies negative Auswirkungen auf die Therapie. Die österreichische Facharztausbildung in Südtirol ist daher unverzichtbar und muss mit allen Mitteln verteidigt werden”, so die Bewegung.