„Volle Fahrt Richtung Zettelwirtschaft“

STF verweist auf verärgerte Mietwagenfahrer

Mittwoch, 23. Januar 2019 | 11:32 Uhr

Bozen – Italien hat vor kurzem die Neuregelung der staatlichen Bestimmungen für Taxis und den „Mietwagendienst mit Fahrer“ erlassen. Für viele Berufstätige in diesem Bereich würden die neuen Bestimmungen für Ärger bzw. Verwirrung sorgen, zeigt die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, auf. Aus diesem Grund hätten bereits viele Mietwagenunternehmer auf den Straßen protestiert.

Konkret geht es darum, dass Mietwagenfahrer künftig bei jeder Dienstfahrt ein sogenanntes Dienstblatt ausfüllen müssen. Dieses Dienstblatt beinhaltet unter anderem Daten zum Fahrer und Fahrzeug, Datum, Ort, Kilometerstand bei Start und Ankunft, Uhrzeit bei Dienstbeginn- und Ende sowie Angaben zum Ankunftsort. Das größte Ärgernis für Mietwagenfahrer seien jedoch die Angaben der Daten des Fahrgastes, welche bei jedem einzelnen Fahrgast handschriftlich ausgefüllt werden müssen, so Atz Tammerle. Jene Dienstblätter müssen für 15 Tage an Bord mitgeführt werden.

Die Landtagsabgeordnete spricht von einer „sinnlose Angabe zur Person“. „Das wäre dasselbe, als müsste man in jedem Geschäft bei Bezahlung an der Kasse den Namen und das Geburtsdatum angeben. Damit wird massiv in die Privatsphäre der Kunden eingegriffen“, kritisiert die Abgeordnete kopfschüttelnd.

„Anstatt für Entbürokratisierung zu sorgen, fährt Italien mal wieder mit Vollgas Richtung Zettelwirtschaft“, kritisiert Atz Tammerle und bringt den Vorschlag eines „Taxometers“ für Mietwagenfahrer in Südtirol ein. Damit könnten mit wenig Aufwand die wichtigsten Daten zur Route automatisch vom System erfasst werden.

Auf Nachfrage bei der staatlichen Agentur zum Schutz der personenbezogenen Daten, ob das Protokollieren der Kundendaten mit der geltenden Datenschutzverordnung im Einklang ist, habe die Landtagsabgeordnete keine klare Antwort erhalten.

Daher wird die Süd-Tiroler Freiheit nun eine Landtagsanfrage einreichen, um endlich Klarheit zu schaffen. Zudem wird Atz Tammerle das Gespräch mit dem künftigen Landesrat für Mobilität suchen, um ihm die Bedenken bzw. die damit verbundenen Belastungen der Mietwagenfahrer zu erläutern.

Von: mk

Bezirk: Bozen