Von: mk
Bozen – Heute jährt sich zum 15. Mal der Todestag des Freiheitskämpfers und „Pusterer Bua“ Heinrich Oberlechner. Die Süd-Tiroler Freiheit nimmt diesen Tag und die Begnadigung von Heinrich Oberleiter zum Anlass, die Begnadigung bzw. Amnestie aller noch im Exil lebenden Freiheitskämpfer zu fordern.
Die Süd-Tiroler Freiheit würdigt den Einsatz Oberlechners. Er hat sich zusammen mit den „Pusterer Buam“ in den 1960-er Jahren gegen die Unterdrückung Südtirols durch Italien aufgelehnt. Mit Anschlägen gegen Symbole des Staates wurde die Welt auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht. „Der Einsatz der Freiheitskämpfer hat dazu beigetragen, dass die Italienisierung Südtirols gebremst wurde und Italien autonomiepolitische Zugeständnisse abgerungen werden konnten“, erklärt die Bewegung.
Trotzdem dürfen Siegfried Steger, Sepp Forer und Erhard Hartung bis heute nicht nach Südtirol. Vor allem von der italienischen Öffentlichkeit wurde bzw. wird den „Pusterer Buam“ vorgeworfen, den Carabiniere Vittorio Tiralongo 1964 erschossen zu haben. Staatspräsident Sergio Mattarella habe in seiner Begründung zur Begnadigung von Heinrich Oberleiter nun festgestellt, dass er (und damit indirekt auch die „Pusterer Buam“) nicht für den Tod von Menschen verantwortlich waren. Schon vor einigen Jahren unterstrich der damalige diensthabende Carabiniere Bruno Budroni, dass der Mord an Tiralongo nicht von den „Pusterer Buam“ ausgegangen sei. Auch deshalb sei es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
„Die Begnadigung von Heinrich Oberleiter ist eine wertvolle Geste von Staatspräsident Mattarella und ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Oberleiter. Es ist an der Zeit, einen Akt der Versöhnung sowie der Menschlichkeit zu setzen und allen noch lebenden Südtiroler Freiheitskämpfern an ihrem Lebensabend die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. Heinrich Oberlechner durfte erst als Toter heim!“, betont die Bewegung abschließend.