„Minderheitenschutz darf nicht an Unfähigkeit der Staatsdruckerei scheitern!“

STF zu neuem Personalausweis: „Wo bleibt das Ladinische?“

Mittwoch, 22. Januar 2020 | 11:13 Uhr

Bozen – Was in Deutschland seit 1987 und in Österreich seit 2002 gang und gäbe ist, kommt nun auch in Südtirol: der Personalausweis im Kartenformat. „Das Ladinische bleibt aber wieder auf der Strecke, trotz mehreren anderslautenden Beschlüssen von Landtag und Landesregierung!“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.

Erst im März 2018 habe sich der Landtag auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Angaben auf dem neuen Personalausweis in den ladinischen Gemeinden auch in Ladinisch erfolgen sollten.

Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit erinnert außerdem daran, dass schon 2010 die Einführung einer dreisprachigen Identitätskarte für die Ladiner in Gröden und im Gadertal beschlossen und mit großem Trara angekündigt worden sei. „Für uns als ladinische Minderheit ist dies ein wichtiger Schritt nach vorn, denn die dreisprachige Identitätskarte bedeutet eine Anerkennung der Minderheit auf hohem Niveau“, freute sich der damalige Landesrat Florian Mussner.

„Sprache ist der Grundpfeiler von Identität und für Minderheiten entsprechend wichtig. Dies gilt insbesondere auch für die Ladiner im Land“, ist Zelger überzeugt. Die Bewegung bekräftigt deshalb ihre Forderung nach einer dreisprachigen Identitätskarte für die Ladiner in Südtirol und wird eine weitere Anfrage im Landtag zum Thema einreichen. „Denn Minderheitenschutz darf nicht an der Unfähigkeit der Staatsdruckerei scheitern!“

 

Von: mk

Bezirk: Bozen