„Europa für alle Völker“

Süd-Tiroler Freiheit auf EFA-Generalversammlung

Montag, 16. April 2018 | 09:34 Uhr

Landshut – „Europa für alle Völker“ – unter diesem Motto stand die heurige Generalversammlung der Europäischen Freien Allianz (EFA) in Landshut. Der Gastgeber war diesmal die Bayernpartei. Die Süd-Tiroler Freiheit war durch den Landtagsabgeordneten Sven Knoll, den Pressesprecher Cristian Kollmann sowie durch den Vizejugendsprecher Christoph Mitterhofer vertreten.

Aus aktuellem Anlass hat die Süd-Tiroler Freiheit bei den Teilnehmern, die sich aus ganz Europa eingefunden hatten, für die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtiroler geworben und Unterschriften für eine diesbezügliche Petition gesammelt. Im Fokus der zweitägigen politischen Debatte standen – ebenso aus aktuellem Anlass – die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens. In diesem Zusammenhang wurde von den Delegierten einhellig der unsensible Umgang der Europäischen Union mit den nach Selbstbestimmung und mehr Selbstverwaltung strebenden Minderheiten beanstandet und die Freilassung der politischen Gefangenen gefordert. Mit großer Sorge wurde konstatiert, dass von dem Ideal eines Europas der Völker und Regionen so gut wie nichts mehr übrig geblieben sei und die nationalistischen Interessen der Mitgliedsstaaten mehr denn je im Vordergrund stünden.

In Frankreich, so wurde auf der Generalversammlung mehrfach zu bedenken gegeben, werde inzwischen sogar schon die Existenz von sprachlichen Minderheiten geleugnet, was sich zuletzt deutlich am Beispiel Korsikas zeige. Besonders besorgniserregend sei die Situation der türkisch-muslimischen Minderheit in Westthrakien (Griechenland) sowie jene der mazedonischen Minderheit ebenfalls in Griechenland und in Bulgarien, wie die jeweiligen Vertreter aufzeigten. Die Europäische Freie Allianz setzt sich auch für die Minderheit außerhalb Europas ein. So wurde diesmal eine Delegation der Kurden eingeladen, die über die aktuellen Vorfälle in Nordsyrien berichtete.

Die EU wurde von der Versammlung aufgefordert, sich mehr für die ethnischen Minderheiten – innerhalb wie außerhalb der EU – einzusetzen und dafür zu sorgen, dass sie sich alle Völker auf Augenhöhe begegnen können. Die EU, insbesondere die Europäische Kommission, solle es unterlassen, Völker ohne eigenen Staat zusehends als Störfaktor wahrzunehmen und sie entsprechend zu bekämpfen, so die einhellige Forderung.

Auch die Junge Süd-Tiroler Freiheit hat sich mit eigenen Beschlussanträgen zu den Themen Wolf und Bär, Geoblocking sowie zu europaweit einheitlichen Versandspesen aktiv in die Generalversammlung eingebracht.

Von: mk

Bezirk: Bozen