Von: luk
Bozen – Die beiden Länder Südtirol und Trentino werden im Jahr 2022 gemeinsam die Präsidentschaft der EU-Alpenraumstrategie (EUSALP) übernehmen. Als große Ehre bewerten die Landeshauptleute Arno Kompatscher (Südtirol) und Maurizio Fugatti (Trentino) die jüngste Entscheidung, die der Koordinierungsausschuss (Executive board) einstimmig getroffen hat, und die lediglich offiziell noch von der Vollversammlung bestätigt werden muss.
Die beiden Landeshauptleute sehen die Präsidentschaft als Auftrag, mit gemeinsamer Anstrengung die nachhaltige Entwicklung und Innovation im gesamten Alpenbogen voranzutreiben, heißt es in einer Stellungnahme: “Südtirol und Trentino könnten aufgrund ihrer Erfahrung in vielen Bereichen wertvolle Impulse geben.”
In einer ersten Reaktion sagte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Die Berge lehren die darin wohnenden Menschen, dass sie nur in gegenseitigem Vertrauen und in Zusammenarbeit erfolgreich sein können.” Dies gelte auch für die Staaten, Regionen und Organisationen im Verbund der EUSALP. “Im Alpenraum sind viele Lebensräume eng miteinander verzahnt: Von den Berghängen bis zu den Metropolen in den vorgelagerten Ebenen, vom ländlichen Raum bis zu den urbanen Zentren. Nur wenn wir sie alle mitdenken und alle darin an einem Strang ziehen, können wir die gemeinsamen Anliegen des Alpenbogens voranbringen.”
Der Landeshauptmann des Trentino Maurizio Fugatti erinnert daran, dass sich die beiden Länder auf Vorschlag des Außenministeriums für die Präsidentschaft beworben hatten: “Unsere beiden Länder werden EUSALP im Auftrag des italienischen Staates vertreten und zu Mandatsbeginn ein Manifest für alle in der EU-Alpenraumstrategie vertretenen Gebiete mit den wesentlichen Themen und zukünftigen Strategien vorstellen.” Nach der Pandemie könne sich die Welt nicht einfach gleich weiter drehen: “Es liegt an uns, die Alpengebiete entsprechend weiterzuentwickeln und neue Perspektive für sie aufzuzeigen.”
In der EUSALP arbeiten 48 Regionen und die sieben Alpenstaaten Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, die Schweiz, Slowenien und Liechtenstein an gemeinsamen Projekten, um den zentralen Herausforderungen im Alpenraum gemeinsam zu begegnen. Zentrale Instrumente dabei sind neun Arbeitsgruppen (Action groups). In drei davon sind die Länder Südtirol und Trentino federführend mitbeteiligt: So leitet die KlimahausAgentur des Landes Südtirol gemeinsam mit der französischen Region Auvergne Rhone Alpes die Arbeitsgruppe 9 zu den Themen “Energieeffizienz und erneuerbare Energie”, während die Provinz Trient die Arbeitsgruppe 3 zur “Bildung” leitet, in der es unter anderem darum geht, durch Aus- und Weiterbildung den Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino schließlich leitet die Arbeitsgruppe 4 “Transport und Moblität”. Allein diese Schwerpunkte zeigen bereits die Vielfalt der Aufgaben und Herausforderungen für die Menschen, die zwischen München und Mailand, in einem Bogen vom nördlichen Balkan bis in die französischen Alpen leben, schreiben die beiden Landeshauptleute.