Von: mk
Bozen – Anlässlich der jüngsten Sitzung der SVP-Wirtschaft auf Landesebene haben sich die Mitglieder mit dem Steueraufkommen in Südtirol beschäftigt. Der kürzlich laut gewordenen Forderung nach einer Erhöhung der IRAP wird entscheiden entgegengetreten, da dies für den gesamten Wirtschaftskreislauf ausschließlich negative Auswirkungen mit sich bringen würde. Entscheidend für Lohnerhöhungen sei eine Steigerung der Produktivität.
Aufgrund der europaweiten Wirtschaftskrise hat der Landeshauptmann und die Landesregierung vor einigen Jahren Steuererleichterungen wie die IRAP-Reduzierung eingeführt. Ziel war es die angeschlagene heimische Wirtschaft wieder anzukurbeln. Diese Weichenstellungen gingen eindeutig in die richtige Richtung. Die Südtiroler Wirtschaft hat sich in den meisten Sektoren wieder erholt und war somit auch in der Lage in den letzten Jahren wieder qualifizierte Arbeitsplätze schaffen zu können. „Die Politik kann die richtigen Rahmenbedingungen schaffen – allerdings braucht es auch immer Unternehmer, welche die Verantwortung übernehmen, Investitionen tätigen und das unternehmerische Risiko tragen“, betont der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll. Mit völligem Unverständnis habe daher die SVP-Wirtschaft auf die jüngsten Aussagen des Arbeitnehmer-Chefs Helmut Renzler regiert. Laut Renzler seien die Reduzierungen der regionalen IRAP-Quote volkswirtschaftlich nicht mehr vertretbar. „Die Wirtschaftstreibenden, welche in schwierigen Zeiten investiert und für das Jobwunder Südtirol verantwortlich sind, darf man jetzt nicht mit unsinnigen Steuererhöhungen strafen“, so Tschöll. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher habe in seiner Haushaltrede betont, dass man trotz der etwas geringeren Haushaltmittel an den Steuererleichterungen festhalte.
Zur Forderung der SVP-Arbeitnehmer, dass in Zukunft nur mehr Betriebe in den Genuss der Reduzierung der IRAP kommen sollen, welche die Betriebsabkommen oder territoriale Zusatzabkommen abgeschlossen haben, die zur nachweislichen Anpassung der Löhne von Mitarbeitern führen, sei klar zu stellen, dass es vor allem die Lohnnebenkosten sind, welche die Betriebe in Schwierigkeiten bringen. „Eine monatliche Nettolohnerhöhung von 100 Euro für den Mitarbeiter kostet den Betrieb rund 250 Euro! Wir werden eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Sozialpartnerforums einsetzen, welche sinnvolle Lösungsvorschläge zur gegebene Thematik erarbeitet. Steuererhöhungen werden jedoch absolut abgelehnt“, bekräftigt Josef Tschöll.