Vier Fraktionen bringen frauenbezogene Anträge vor

Tag der Frauenrechte im Landtag

Dienstag, 06. März 2018 | 17:20 Uhr

 

Bozen – Heuer fällt der der 8. März, der Tag der seit über 100 Jahren als Tag der Frauenrechte zelebriert wird, in die Landtagswoche. Zu diesem Anlass haben auf Anregung der Grünen mehrere Landtagsfraktionen frauenbezogene Anträge vorgezogen, die in dieser Woche behandelt werden. Die Grünen werden zwei Beschlussanträge vorstellen:

“Im Beschlussantrag „Mehr Straßen und Plätze nach Frauen benennen“ werfen wir einen Blick auf die Frau im Bewusstsein der Gesellschaft und auf die Unsichtbarkeit von Frauen auf öffentlichen Plätzen und Straßen. Auch Frauen haben Großes und Wichtiges für unsere Gesellschaft geleistet. Deshalb sollten mehr Straßen und Plätze nach Frauen benannt werden, um dadurch eine öffentliche Anerkennung für die Leistung von Frauenpersönlichkeiten auszusprechen. Entsprechend soll eine Datenbank mit relevanten Frauennamen angelegt werden”, so die Grünen.

“Mit den ersten Wochen nach der Geburt beschäftigt sich unser zweiter Antrag. Wir fordern einen verpflichtenden Geburtsbegleitungsurlaub von drei Wochen für Väter bzw. für Partnerinnen, da gerade in den ersten Wochen nach der Schwangerschaft die Anwesenheit des Partners bzw. der Partnerin maßgeblich zur psychischen Gesundheit der Mutter und des Neugeborenen beitragen kann. Auch sind die ersten Wochen wichtig für die Vater-Kind Beziehung”, so die Grünen.

“Wir begrüßen es, dass sich die Frauen im Landtag trotz aller Unterschiedlichkeit gemeinsam für Frauenanliegen stark machen”, heißt es abschließend von den Grünen.

“Anerkennung der Frauenrechte jetzt”

Die Frauengruppe der Süd-Tiroler Freiheit macht anlässlich des Tags der Frauenrechte am 8. März darauf aufmerksam, dass es im Bereich der Gleichberechtigung von Frauen noch viel zu tun gibt.

“Frauen erhalten bei gleicher Arbeit durchschnittlich 17 Prozent weniger Lohn und Frauen sind aufgrund niedrigerer Renten öfter von Altersarmut betroffen als Männer. Im Unterschied zu frauenfreundlichen Staaten wie Österreich und Deutschland wird in Italien, und damit auch in Südtirol, die Elternzeit nicht für die Rente anerkannt. Letztlich sei noch auf die hohe Anzahl von Frauen, die körperliche oder psychische Gewalt erfahren haben, hinzuweisen. Dies sind nur einige von vielen Bereichen, in denen Frauen nicht gleichberechtigt behandelt werden.”Auf diese Themen haben die Frauen der Süd-Tiroler Freiheit in den letzten Jahren immer wieder hingewiesen und von der Landesregierung dementsprechende Maßnahmen gefordert. Doch leider mahlen die politischen Mühlen sehr langsam und es bewegt sich wenig, um den beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Status von Frauen zu verbessern. Dies würde die Anerkennung und den Wert der Frauen in unserer Gesellschaft beträchtlich aufwerten”, heißt es in einer Aussendung.

Die Frauen der Süd-Tiroler Freiheit fordern die Landesregierung auf, “nun endlich aufs Gaspedal zu drücken, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anerkennung der Elternzeit für die Rente zu schaffen und die Grundlöhne der Frauen jenen der Männer anzugleichen. Dadurch würde auch die Altersarmut bei Frauen verringert. Es ist zum Schämen, dass Frauen im Jahre 2018 in Europa noch immer nicht gesellschaftlich-sozial- ökonomisch gleichwertig, sondern als schwächeres und sogar zweitklassiges Geschlecht behandelt werden.”

 

Von: luk

Bezirk: Bozen