Auch eine Raffinerie nahe Nischni Nowgorod wurde getroffen

Tanklager und Raffinerie in Russland brennen nach Angriffen

Dienstag, 12. März 2024 | 13:49 Uhr

Mit zahlreichen Kampfdrohnen hat die Ukraine nach Moskauer Behördenangaben in der Nacht auf Dienstag Ziele in Russland angegriffen. Unter anderem wurden ein Treibstofflager und eine Raffinerie getroffen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass 26 Drohnen abgefangen worden seien. Das am weitesten entfernte Ziel war laut Medien eine Ölraffinerie in Kstowo bei Nischni Nowgorod. Die Stadt liegt rund 800 Kilometer von der Ukraine entfernt.

Laut Ministerium wurden die Drohnen über den Regionen Moskau, Leningrad (das Gebiet rund um die Großstadt St. Petersburg trägt nach wie vor seinen Namen aus der Sowjetzeit, Anm.), Belgorod, Kursk, Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden. Zudem habe die Ukraine mit sieben Raketen angegriffen. “Ein Versuch des Kiewer Regimes, einen Terroranschlag mit Drohnen auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde gestoppt”, teilte das Ministerium mit.

In Kstowo wurde zur Bekämpfung des Brandes in der Raffinerie des Ölkonzerns Lukoil nach Angaben des Regionalgouverneur von Nischni Nowgorod, Gleb Nikitin, auch ein Löschzug der Eisenbahn eingesetzt.

Im südwestrussischen Gebiet Orjol löste eine Drohne ein Feuer in einem Tanklager aus, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. “Ein Treibstoff- und Energiekomplex wurde angegriffen”, erklärte Regionalgouverneur Andrej Klitschkow in der Nacht auf Dienstag im Online-Dienst Telegram. Die Einsatzkräfte würden versuchen, den Brand einzudämmen, fügte er hinzu. “Es gab keine Opfer.”

Die Ukraine flog in der Nacht auf Dienstag nach russischen Angaben auch weitere Drohnenangriffe auf Ziele in Russland. Das Rathaus der russischen Stadt Belgorod sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Wjatscheslaw Gladkow, mit. “Eine feindliche Drohne stürzte in das Verwaltungsgebäude der Stadt Belgorod”, schrieb Gladkow im Onlinedienst Telegram. Die Fenster und die Fassade des Gebäudes seien dabei beschädigt worden. Auf Bildern, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, waren die Schäden an dem Gebäude zu sehen. Ukrainische Drohnen hätten in der Region Belgorod vier Sprengsätze abgeworfen, erklärte Gladkow weiter. Es habe keine Verletzten gegeben, eine Stromleitung sei aber beschädigt worden.

Über der russischen Hauptstadt Moskau schossen Luftabwehreinheiten nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin eine ukrainische Drohne ab. Im betroffenen Stadtteil Ramenski habe es weder Verletzte noch Schäden durch herabfallende Trümmerteile gegeben, teilte Sobjanin auf Telegram mit.

Die russischen Streitkräfte sind nach Angaben aus Moskau in der Ostukraine indes weiter auf dem Vormarsch. Russische Truppen hätten die Kontrolle über das Dorf Newelske in der Region Donezk übernommen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der ukrainische Generalstab teilt dagegen am Vormittag mit, die russischen Angriffe an der Front in der Region seien zurückgeschlagen worden.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen mit ihren Kampfdrohnen verstärkt russische Metallbetriebe sowie Öl- und Gasanlagen angegriffen, um den Nachschub für die angreifenden russischen Truppen zu stören. Dabei ist die Reichweite der ukrainischen Eigenentwicklungen größer geworden. Die Folgen der Attacken sind aber meist nicht so verheerend wie die russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Städte.

Von: APA/dpa/AFP/Reuters

Kommentare

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5 Kommentare auf "Tanklager und Raffinerie in Russland brennen nach Angriffen"


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N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 22 Tage

Genau diese Vorfälle geben Kanzler Scholz Recht wenn er sagt das Taurus Raketen nicht ohne Personal und Kontrolle für welchen Zweck sie gedacht sind an die Ukraine geliefert werden. Es gibt bestimmt legitime Ziele aber wirds nicht kontrolliert dann wäre Deutschland im schlimmsten Fall Kriegs Partei.

info
info
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

Seit zwei langen Jahren werden der Ukraine westliche Waffen geliefert und die damit verbundene Auflage, sie nicht auf russischem Territorium anzuwenden, wurden stets eingehalten. Da sehe ich also keinen guten Grund, die Lieferung des Taurus weiter hinauszuzögern.

Dagobert
Dagobert
Kinig
1 Monat 22 Tage

@info
Genau….den Taurus brauchnse hauptsächlich Putins Brückchen auf die Krim zu versenken.

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

Die russische Bevölkerung soll schon merken das SIE ein Krieg führen gegen einen Nachbarland!

annaxi
annaxi
Neuling
1 Monat 22 Tage

Bravo! Richtig so, die russen sollen spüren was es bedeutet Angst um sich und die Familie zu haben, den sch… haben sie eigentlich angefangen

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