Von: mk
Meran – Der Mailänder Generalstaatsanwalt Cuno Tarfusser hat sich über ein Plakat beschwert, das in Meran in Umlauf ist. Darauf wird Tarfusser mit rund 60 anderen Personen aufgezählt, die den Bürgermeisterkandidaten Richard Stampfl bei den kommenden Gemeinderatswahlen angeblich unterstützen. Das Problem: Tarfusser hat nie zugestimmt, auf einer solchen Liste aufzuscheinen. Nun reagiert das Proponentenkomitee Richard Stampfl (Team SVP Meran) auf den Zwischenfall.
Der Ex-Vizepräsident des internationalen Strafgerichtshofs und der ehemalige Leitende Staatsanwalt in Bozen hat in einem Schreiben an die Presse seinen Unmut deutlich zum Ausdruck gebracht. „Es ist mir ein Anliegen klar zu stellen, dass ich in meiner gesamten Laufbahn als Richter und Staatsanwalt nie meine politische Meinung öffentlich zum Ausdruck gebracht und auch nie irgendjemandem eine Wahlunterstützung zugesagt habe. Dies gilt auch für Richard Stampfl, dem ich nicht nur nie meine Unterstützung zugesagt habe, sondern auch nie von ihm oder von jemandem aus seinem Umfeld kontaktiert und danach gefragt worden bin“, betont Tarfusser.
Er verwehre sich deshalb gegen jede Instrumentalisierung seiner Person und jeden Missbrauch seines Namens im Zusammenhang mit eminent politischen Inhalten oder Veranstaltungen.
Das Proponentenkomitee Richard Stampfl (Team SVP Meran) versucht nun, die Wogen zu glätten. „Wir wissen selbstverständlich, dass Richter niemandem ‚politische Unterstützung‘ zusagen dürfen. Cuno Tarfusser stand vor vielen Monaten – wie andere Meranerinnen und Meraner auch – auf unserer Wunschliste – aus dem genannten Grund haben wir ihn dann aber gar nicht erst kontaktiert. Wir entschuldigen uns bei ihm für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, erklärt das Komitee. Es sei außerdem nicht beabsichtigt gewesen, dass ein „provisorisches Arbeitsdokument an die Öffentlichkeit gelangt“.
Tarfusser selbst kann mit der Entschuldigung gut leben. Er nehme die Erklärungen, die ihm der Bürgermeisterkandidat persönlich gegeben habe und die Entschuldigung des Proponentenkomitees nicht nur dankend an, sondern halte das öffentliche Eingestehen eines Fehlers auch als ein Zeichen von persönlicher Größe.
„Der kleine, aber für mich ob meines Berufes nicht unerhebliche, Vorfall ist meinerseits somit spurenlos abgeschlossen“, betont Tarfusser.