Von: luk
Bozen – Die Digitalisierung im Südtiroler Sanitätsbereich kommt aus den Kinderkrankheiten nicht heraus. Diesmal betrifft es das klinische OP-Informationssystem Digistat®, zu dem Landtagsabgeordneter Franz Ploner im Landtag Gesundheitslandesrat Hubert Messner um Erläuterung einiger wichtiger Details ersuchte.
„Das klinische OP-Informationssystem Digistat kaufte der Südtiroler Sanitätsbetrieb um viel Geld bei der Firma Ascon, einem international tätigen Unternehmen ein. Das System sollte zur Digitalisierung und Optimierung von Arbeitsabläufen in den Operationssälen, zur chirurgischen OP- Planung, Verwaltung von OP-Listen, Dokumentation von Eingriffen dienen und die Auslastung der OP-Säle im Gesundheitsbetrieb erleichtern. Erstrebenswerte Nebeneffekte sollten Effizienzsteigerung und ein besseres Management von Ausfallzeiten in den OP-Sälen sein. Ein Pferdefuß an diesem technischen Highlight zum stolzen Einkaufspreis von sage und schreibe dreieinhalb Millionen Euro ist wieder einmal die Sprache. Die Maske des Informationssystems und die hinterlegten Dokumente sind nämlich in italienischer Sprache gehalten. Dies gilt laut Auskunft des Landesrates auch für die OP-Dokumente und die Anästhesieprotokolle. Im Klartext bedeutet dies den Zukauf einer deutschen Version und damit neuer zusätzlicher Spesen. Fragt sich nur, ob keine zweisprachigen Programme auf dem Markt sind, oder ob der Einkäufer im Sanitätsbetrieb wieder einmal nur Freude am technischen Wunderwerk hatte, ohne an die Menschen zu denken, die darauf arbeiten“, fragt Franz Ploner.
„Dass laut Landesrat Messner zusätzlich 100.000 Euro an Servicespesen zugunsten der Firma Ascon anfallen und das Informationssystem derzeit noch nicht einmal in allen Südtiroler Krankenhäusern zum Einsatz kommt, sondern dass dieser Schritt laut Landesrat für 2026 angedacht ist, zeugt wieder einmal vom Flickwerk in Sachen Digitalisierung im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Leider ist es mit dem Ankauf sündteurer Programme zum Experimentierpreis – dazu noch einsprachig italienisch im 21. Jahrhundert nicht getan. Das sollten Politik und Management im Sanitätsbetrieb endlich auch verstehen“, stellt Franz Ploner vom Team K ungeschminkt fest.




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