Von: mk
Bozen – „Es war eine längst überfällige Anerkennung einer Schlüsselrolle“, ist das Team K überzeugt. Einstimmig hat der Südtiroler Landtag am Donnerstag einen weiteren bildungspolitischen Schritt gesetzt. Der Antrag von Alex Ploner (Team K) sieht vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration künftig Zugang zum digitalen Klassenbuch erhalten und mit Stimmrecht an Sitzungen der Klassenräte teilnehmen dürfen, wenn es um die Interessen der ihnen zugewiesenen Schülerinnen und Schüler geht.
„Dieser heute gutgeheißene Verwaltungsakt mag klein erscheinen, ist aber ein wichtiger Schritt zu mehr Würde, Mitsprache, Anerkennung und Teilhabe für jene Menschen, die tagtäglich am sensibelsten Punkt unserer Bildungswelt arbeiten, an der Seite jener Schülerinnen und Schüler, die besondere Unterstützung brauchen“, sagt Alex Ploner.
Der beschlossene Antrag greift Forderungen auf, die bereits seit Jahren von Mitarbeitenden für Integration formuliert wurden – zuletzt bei den Anhörungen zur Schulsituation im Landtag. Dort war mehrfach darauf hingewiesen worden, dass die fehlende Möglichkeit zur Teilnahme an Klassenratssitzungen mit Stimmrecht sowie der fehlende Zugang zum digitalen Klassenbuch ein Hindernis für die Inklusionsarbeit darstellen würden.
„Die Mitarbeitenden für Integration sind keine Randfiguren. Sie sind Teil des pädagogischen Teams. Und trotzdem waren sie bisher oft Zuschauerinnen und Zuschauer in einem Prozess, den sie eigentlich mitgestalten müssten“, so der Abgeordnete.
Bisher hätten diese Menschen im Bildungssystem gemäß Landesgesetz aus dem Jahr 1995 nur ohne Stimmrecht an Klassenratssitzungen teilnehmen dürfen – und auch nur dann, wenn die Beurteilungen von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung auf der Tagesordnung gestanden hätten. Die Gesetzeslage habe damit die Realität in den Klassenzimmern ignoriert, in denen die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen, Lehrpersonen für Integration und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Integration längst eng, oft untrennbar geworden sei.
„Diese Menschen sind das Rückgrat jeder inklusiven Schule. Sie begleiten, vermitteln, stützen. Und genau deswegen müssen sie auch mitreden dürfen, wenn es um Entscheidungen geht, die die gesamte Klassengemeinschaft betreffen, z.B. die Schulausflüge“, erklärte Alex Ploner im Landtag.
Mit dem neuen Beschluss wird nun geregelt, dass Integrationsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter grundsätzlich an den Sitzungen teilnehmen dürfen – mit Stimmrecht, sofern es um die ihnen zugewiesenen Schülerinnen und Schüler geht (ausgenommen Leistungsbewertung). Zudem wird den einzelnen Schulen die Möglichkeit gegeben, den Zugang zum digitalen Register für Integrationsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Bezug auf diese Schüler autonom zu gestalten.
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