Von: mk
Bozen – Während andere EU-Länder – wie etwa Österreich – die Maut für schwere Fahrzeuge bereits angepasst und umweltabhängige Tarife eingeführt haben, herrscht in Italien weiterhin Funkstille. „Auch Italien und damit die A22 sollten endlich in diese Richtung gehen, sonst wird das mit Spannung erwartete Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das in etwa anderthalb Jahren erwartet wird, zu hohen Geldstrafen führen. Und die Zahlen zur Umweltbelastung durch die A22, die aus unseren Anfragen hervorgehen, sind beeindruckend“, erklärt der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger vom Team K.
In der Anfrage Nr. 170 forderte das Team K die Regionalregierung auf, die Emissionen von Kohlendioxid und Luftschadstoffen entlang der 314 Kilometer langen Brennerautobahn zu schätzen und die Wirksamkeit der Investitionen der Brennerautobahngesellschaft im Bereich der nachhaltigen Mobilität zu bewerten.
Die in der Anfrage aufgeführten Daten, die auf offiziellen Quellen (A22 sowie EMEP/EEA- und IPCC-Leitlinien) basieren, zeigen, dass allein im Jahr 2024 leichte Fahrzeuge 3,7 Milliarden Kilometer und schwere Fahrzeuge 1,6 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben. Die geschätzten Gesamtemissionen von CO₂ belaufen sich auf etwa 1,84 Millionen Tonnen pro Jahr; hinzu kommen rund 4.000 Tonnen Stickoxide (NOx) und 100 Tonnen Feinstaub (PM₂.₅), mit erheblichen direkten Auswirkungen auf das Ökosystem und die Gesundheit der in den von der Autobahn durchquerten Tälern lebenden Bevölkerung.
„Diese Zahlen bestätigen, was wir schon lange wissen: Die Autobahn verursacht erhebliche Umwelt- und Gesundheitsbelastungen in einem ohnehin klimatisch und orografisch komplexen Gebiet. Genug der Worte – es müssen Taten folgen. Das bedeutet, dass die Maut für schwere Fahrzeuge angepasst werden muss, um den sogenannten ‚Umwegverkehr‘ zu reduzieren – gemeint ist die Anzahl an Lkw, die über den Brenner fahren, weil es billiger ist als über andere Pässe, selbst wenn der Weg zur gewünschten Destination dadurch länger wird. Und die Vorstellung, dass eine so belastende kritische Infrastruktur künftig von einer Gesellschaft ohne Bezug zu unserem Land betrieben werden könnte, in reiner Gewinnabsicht, ist besorgniserregend“, so Paul Köllensperger.
Das Team K kündigt die Einreichung einer neuen Anfrage (Nr. 179) an, um Klarheit über die laufenden Streitigkeiten zwischen der Gesellschaft der Brennerautobahngesellschaft und dem Ministerium für Infrastruktur und Verkehr in Bezug auf die ausbleibenden Tarifanpassungen zu erhalten. „Ein zentraler Punkt für das nachhaltige Management des Brennerkorridors“, wie das Team K betont.
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