Von: mk
Bozen – Der Aufruf von mehr als 240 Akademikern in italienischen und europäischen Rechtsangelegenheiten und eine Petition, die von mehr als 136.000 Bürgern unterzeichnet wurde und die von etwa 30 Verbänden unterstützt wird, um den Entzug der öffentlichen Schirmherrschaft zu fordern, sowie eine Protestdemonstration, die beeindruckend sein dürfte – dies alles umrahmt den Weltfamilienkongress, der am 29. und 30. März in Verona stattfinden wird. Auch das Team Köllensperger spricht sich entschieden gegen den Weltfamilienkongress und die Weise, in der er gefördert wird, aus.
Der Weltfamilienkongress, der vom 29. bis 31. März in Verona stattfindet, hat unweigerlich große Kontroversen in der öffentlichen Meinung und in der Politik ausgelöst. „Im Jahr 2019 solche reaktionären Positionen zu hören, die den Mief vergangener Jahrhunderte haben, ist offen gesagt deprimierend. Es ist auch beeindruckend, wie gut diese kleine Minderheit von Fundamentalisten in der Lega vertreten ist: Der Kongress hat die Schirmherrschaft der Provinz und der Region Venetien sowie des Ministeriums für Familie und Behinderungen erhalten“, erklärt das Team Köllensperger.
Am Kongress werden neben dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, dem Vizeministerpräsident und Innenminister Matteo Salvini, dem Minister für Bildung, Universität und Forschung Marco Bussetti und natürlich dem Minister für Familie und Behinderung, Lorenzo Fontana, auch ausländische Gäste, Politiker, Aktivisten und Personen teilnehmen, die sich gegen Abtreibung und geltendes Familienrecht sowie alternativen Formen von Familie aussprechen.
„Verona wird von der Stadt der Liebe Romeo und Julias zur Stadt des Hasses und der Diskriminierung: Frauen werden nur als Mütter und Ehefrauen gesehen, es ist besser, wenn sie unterjocht werden. Es wird ein Kongress des Hasses gegen jeden sein, der im System Familie eine größere Dimension sieht, als die eines Mannes und einer Frau mit dem einzigen Zweck der Fortpflanzung. Viele der Themen beziehen sich auf Zeiten, in denen die Frau dem Familienrecht nach dem Mann untergeordnet war, in denen die Scheidung, der Schwangerschaftsabbruch und die Ermordung von Frauen als Ehrenverbrechen und die Frau als bloßes Objekt angesehen wurden, als Vergewaltigung ein Verbrechen gegen die Moral und nicht gegen die Person war“, erklärt das Team Köllensperger.
Glücklicherweise würden es uns heute unsere Gesetze erlauben, in einer Gesellschaft zu leben, die noch nicht vollkommen ist, aber sicherlich die Rechte aller respektiert – im Gegensatz zu jenen Zeiten, in denen eheliche und uneheliche Kinder unterschiedliche Rechte hatten, meint Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger. Deshalb unterstreicht auch das Team Köllensperger die Notwendigkeit, sich dieser patriarchalischen, rückschrittlichen und repressiven Politik zu widersetzen, indem man grundlegende Fragen wie Chancengleichheit, Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt, Überwindung von Stereotypen und Diskriminierung, die sowohl Arbeitswelt und als auch die Gesellschaft noch immer prägen, unterstützt und verbreitet.
Das Team Köllensperger schließt sich der Initiative “Non un passo indietro – Kein Schritt zurück” der lokalen Organisationen an, die die Einladung zur Mobilisierung auf dem Veroneser Kongress unterzeichnet haben. Die Organisationen laden am Freitag, den 29. März um 9.00 Uhr zu einer Pressekonferenz im “Spazio delle Resistenze” in der Turinerstraße 31 in Bozen ein.