Grüne sind überzeugt

Tempo 30 in Meran: “Die Zweifel des Bürgermeisters und das Ja der Vize- Bürgermeisterin”

Dienstag, 23. Januar 2024 | 12:47 Uhr

Meran – “Das von der Regierung Rösch vor einigen Jahren eingeführte Tempo 30 in einigen Teilen der Stadt spaltet die Stadtregierung abermals. Civica per Merano und Alleanza per Merano zeigen sich skeptisch und die SVP spricht sich für das Tempolimit aus.” Die Meraner Grünen sind indes von der Wirksamkeit dieser Maßnahme überzeugt und weisen darauf hin, dass Tempo 30 auch im Landesmobilitätsplan als wichtige Maßnahme enthalten ist. Dazu hatte die Stadtregierung im Jahr 2023 ein positives Gutachten abgegeben.

Bezüglich der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in Innenstädten, gibt es in diesen Tagen gegensätzliche Positionen zwischen Bürgermeister Dal Medico und Vizebürgermeisterin Zeller. Dal Medico spricht sich für eine Überarbeitung des Tempolimits aus. Zeller ist von der Sinnhaftigkeit der Geschwindigkeitsbegrenzung in Innenstädten überzeugt. “Es scheint, dass die beiden Bürgerlisten, Civica per Merano und Alleanza per Merano, und die Svp häufig entgegengesetzte Meinungen zur Mobilität in Meran haben. Die Meraner Grünen weisen deshalb die Parteien der Mehrheit auf die Daten des Landesplans für nachhaltige Mobilität 2035 hin. Dieser wurde von den Regierungsparteien selbst im Jahr 2023 mit einem positiven Gutachten bewertet”, heißt es weiter.

„In diesem Dokument”, erinnert die Fraktionsvorsitzende Julia Dalsant, “heißt es unter anderem, dass “die Straßenverkehrssicherheit in mehrfacher Hinsicht ein Schlüsselthema für den Plan für nachhaltige Mobilität ist und daher mit höchster Priorität und Wirksamkeit behandelt werden muss.”

“Der Plan enthält eine Reihe von Daten über die Unfalldaten im Straßenverkehr”, erklärt Gemeinderat Johannes Ortner. „Abgesehen von der jüngsten Pandemieperiode sind die Zahlen besorgniserregend: Vier Vorfälle pro Tag bei einer jährlichen Gesamtzahl von fast 1.500 Unfällen und 2.000 Verletzten. Die Zahlen sind noch besorgniserregender, wenn es sich um Straßen in städtischen Gebieten handelt, wo sich 60 Prozent aller Unfälle (fünf Prozent auf Autobahnen und 35 Prozent auf außerstädtischen Straßen) und 47 Prozent der Verletzungen konzentrieren. Die Sterblichkeitsrate in den Städten ist gerade wegen der geringeren Geschwindigkeit der Fahrzeuge niedriger, weshalb der Plan zu dem Schluss kommt, dass umfassende Maßnahmen zur Senkung der Geschwindigkeit auf 30 km/h in städtischen Gebieten ergriffen werden sollten”.

“Von Unfällen betroffen”, betont Landesrat Norbert Spornberger, “sind vor allem Fußgänger und Radfahrer. Umfragen zeigen, dass etwa 25 Prozent der Südtiroler und Südtirolerinnen, die das Fahrrad nicht als Verkehrsmittel in der Stadt wählen, dies tun, weil sie es für zu gefährlich halten: überhöhte Geschwindigkeit der Autos und fehlende sichere Radwege”.

“In dieser Hinsicht ist Meran glücklicherweise ein vorbildliches Beispiel”, sagt Gemeinderätin Claudia Bellasi und schließt mit den Worten: “Die vorliegenden Statistiken zeigen, dass die Unfallrate, in Bruneck, Leifers und Bozen steigt und in Brixen stabil bleibt, während sie in der Stadt Meran sinkt. Eine Stadt, in der die Tempo-30- und Tempo-40-Beschränkungen in vielen Teilen und seit einigen Jahren von der vorherigen grünen Regierung beschlossen und ausgeweitet worden sind.”

“Aus diesen Analysen und den Hinweisen aus dem Landesplan für nachhaltige Mobilität 2035, ergibt sich die Notwendigkeit, sich nicht von dieser Beschränkung zurückzuziehen, sondern sich vielmehr aktiv dafür einzusetzen, dass die Meraner Bevölkerung den Nutzen und die Vorteile, welche ein sicherer Straßenverkehr mit sich bringt, nachvollziehen und unterstützen kann”, so die Grünen.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt

Kommentare
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thomas
thomas
Kinig
3 Monate 24 Tage

In Ortskernen und Wohngegenden muss gelten: Fussgänger vor nicht motorisiert vor motorisiertem Verkehr

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
3 Monate 24 Tage

Was ist mit “Riders” und Rollern? Meistens ohne licht unterwegs, entgegen der Fahrtrichtung und dazu auf Gehwegen und in Fußgängerzonen. Die Unfallstatistik wäre auch mal interessant zu lesen.

Sag mal
Sag mal
Kinig
3 Monate 24 Tage

Da wird Frust und Aggression nicht ausbleiben

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