Landesübung TROMOS: Auch Umgang mit sozialen Medien wurde trainiert

„Terroralarm in Tirol“

Freitag, 05. Mai 2017 | 16:00 Uhr

Innsbruck – In einschlägigen Terrornetzwerken wird zu Anschlägen gegen Einrichtungen der Elektrizitätswirtschaft, gleichzeitig wird zu Anschlägen auf Großveranstaltungen mit vielen Zuschauer aufgerufen: Diese Annahmen bildeten die Ausgangslage der heurigen Landesübung Tromos. Unter Federführung der Landespolizeidirektion Tirol fand diese Übung mit Annahme einer konkreten Terrorlage heute, Freitag, in Kooperation mit Land Tirol und Militärkommando Tirol unter Einbindung von Rettungsdienst, Feuerwehr, Tiroler Netze GmbH und der Stadt Innsbruck statt.

Rund 1.000 TeilnehmerInnen wirkten tirolweit in den Stäben und Realszenarien, aber auch als Versorgungskräfte, BeobachterInnen und FigurantInnen mit. Das Einsatzkommando Cobra nahm bei “TROMOS” eine Schlüsselrolle ein. Diese Stabsübung enthielt einige tatsächlich geübte „Realszenarien“: einen terroristischen Anschlag auf eine gut besuchte Sportveranstaltung an der Olympia Bobbahn in Igls und den Schutz einer zentralen Leitstelle eines Energieversorgers im Großraum Innsbruck durch das Bundesheer im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes. Außerdem fand eine Bezirksübung im Außerfern statt, wo nach einem Unwetter ein von der Außenwelt abgeschnittenes, voll besetztes Hotel über eine Luftbrücke zu „versorgen“ war.

LH Günther Platter: „Ein großes Ziel war die funktionierende Notfallkooperation aller Einsatzkräfte im Falle eines terroristischen Anschlags. Zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Tiroler Bevölkerung genügt es nicht, darüber zu reden. Sicherheit muss man schaffen. Zum Schutz der eigenen Bevölkerung trägt die jährliche Landesübung bei. Bei den Terroranschlägen der letzten Zeit in Istanbul, Hannover, Brüssel oder Nizza haben auch die Sozialen Medien eine große Rolle gespielt, die diesmal intensiv beübt wurden. TROMOS war heute eine aktive Vorsorge für den Fall der Terrorgefahr!“

Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler: „Das Land Tirol wendet jährlich 50 Millionen Euro für Rettungs- und Warndienste sowie für das Feuerwehrwesen und den Zivil- und Katastrophenschutz auf. Die Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen trainieren wir regelmäßig in den Landesübungen unter Annahmen verschiedenster Situationen. Neue Bedrohungslagen werden dafür jeweils berücksichtigt.“

Landespolizeidirektor-Stv Edelbert Kohler: „Eine besondere Herausforderung dieser Landesübung war speziell der Umgang mit Sozialen Medien bei Terrorlagen. 25 SchülerInnen des Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive Tirol in Absam haben unter Anleitung der eigens eingerichteten Übungsleitung SocialMedia für entsprechende Einspielungen auf einer internen Internetplattform gesorgt. Diese Postings wurden für die Einsatzleitung gesichtet, gefiltert, abgestimmt und bewertet. In der Folge wurden laufend Infos und Verhaltensempfehlungen an die ‚Bevölkerung‘ gepostet.“

Militärkommandant Herbert Bauer: „Die heurige Landesübung führte diesmal zu einer sicherheitspolizeilichen Assistenzanforderung durch die Sicherheitsbehörde. Die Aufgaben zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit konnten im Übungsszenario mit den zugewiesenen Kräften der Polizei nicht mehr bewältigt werden. Das Bundesheer ist daher beauftragt worden, den Schutz einer kritischen Infrastruktur der Elektrizitätsversorgung im Großraum Innsbruck sicherzustellen. Die Überprüfung dieser zivil-militärischen Zusammenarbeit war ein wichtiger Aspekt von TROMOS.“

Von: mk