Trump und Putin bei einem Treffen im Jahr 2018

Treffen Putins mit Trump in den kommenden Tagen möglich

Donnerstag, 07. August 2025 | 16:41 Uhr

Von: APA/dpa/AFP/Reuters

Der Kreml in Moskau hat eine Vereinbarung über ein bevorstehendes Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem US-Kollegen Donald Trump bestätigt. Die Vorbereitungen für den Gipfel in den nächsten Tagen haben begonnen, wie Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow in einer vom Kreml veröffentlichen Sprachnachricht sagte. Zuvor hatte die US-Seite von solchen Plänen berichtet. Laut Uschakow ging die Initiative für das Treffen von der US-Seite aus.

Es gebe die Option, den Gipfel bereits nächste Woche abzuhalten. Es gebe auch eine Einigung auf einen Ort, der aber erst später genannt werden solle, sagte Uschakow. Putin selbst bestätigte am Rande eines Treffens mit dem emiratischen Präsidenten Mohammed bin Zayid. Sein mögliches Treffen mit Trump bestätigte Putin selbst auch das erste Mal öffentlich. Die Vereinigten Arabischen Emirate könnten ein passender Ort für einen Gipfel sein, sagte er. Putin hatte Trump schon in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident getroffen. Zuletzt telefonierten die beiden mehrfach miteinander.

US-Medien: Treffen könnte kommende Woche stattfinden

Laut US-Medienberichten vom Mittwoch könnte Trump Putin bereits kommende Woche treffen, gefolgt von einem Dreiergipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. “Der Präsident ist offen dafür, sowohl Präsident Putin als auch Präsident Selenskyj zu treffen”, sagte dazu die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Mittwoch in Washington. Trump wolle, dass der “brutale Krieg” in der Ukraine ende.

Putin erklärte, ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zur Beendigung des Moskauer Angriffskrieges sei möglich. Für solche Verhandlungen müssten aber die Voraussetzungen stimmen. Noch seien die Bedingungen dafür weit entfernt.

Selenskyj fordert weiterhin Treffen mit Putin

Unterdessen bekräftigte Selenskyj seine Forderung nach einem persönlichen Gespräch mit Putin. Via Onlinediensten erklärte er, die Ukraine habe bereits wiederholt betont, dass eine “echte Lösung” des Krieges nur auf Ebene der Staats- und Regierungschefs gefunden werden könne. Nun sei es notwendig, “den Zeitpunkt für ein solches Format und den Umfang der zu behandelnden Themen festzulegen”. Russland müsse einer Waffenruhe zustimmen, um ein “Ende des Tötens” zu erreichen.

Selenskyj trat auch für eine Beteiligung Europas an Gesprächen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein. “Der Krieg findet in Europa statt, und die Ukraine ist integraler Bestandteil Europas – wir befinden uns bereits in Verhandlungen über einen EU-Beitritt”, erklärte er am Donnerstag nach einem Telefonat mit Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). “Daher muss Europa an den entsprechenden Prozessen beteiligt sein.”

Kriegsmüdigkeit in der Ukraine

In der Ukraine macht sich bald dreieinhalb Jahr nach dem Überfall russischer Truppen eine gewisse Kriegsmüdigkeit breit. In einer Telefonenquete waren nur noch 24 Prozent der Befragten der Meinung, die ukrainischen Truppen sollten bis zum Sieg über die russischen Invasoren weiterkämpfen. 69 Prozent traten für Verhandlungen über ein Kriegsende ein. Der Rest machte keine Angaben oder war unentschlossen. Zum Beginn des Krieges hatten noch 73 Prozent Kämpfe befürwortet, lediglich 22 Prozent wollten schon damals eine Lösung am Verhandlungstisch.

Es wäre der erste amerikanisch-russische Präsidenten-Gipfel seit Juni 2021. Damals trafen sich Trumps Vorgänger Joe Biden und Putin in Genf. Im Februar 2022 begann Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine, was zur schwersten Krise in den Beziehungen zum Westen seit Ende des Kalten Krieges führte. Trump versprach, den Krieg schnell zu beenden. Nach seinem Amtsantritt bemühte er sich zunächst um eine Annäherung. Doch inzwischen zeigt er sich zunehmend von Putins Agieren frustriert.

Trumps Ultimatum läuft noch bis Freitag

An diesem Freitag läuft ein von Trump gesetztes Ultimatum ab: Sollte Russland bis dahin keiner Waffenruhe zustimmen, droht Trump mit neuen Wirtschaftssanktionen. Diese könnten auch wichtige Handelspartner Russlands betreffen, etwa China oder Indien.

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