Festnahmen, Folter, Mord

Tschetschenien will Homosexuelle in vier Wochen ausrotten

Freitag, 05. Mai 2017 | 19:18 Uhr

 

Grosny – Human Rights Watch und Amnesty International schlagen Alarm. In Tschetschenien werden ihren Warnungen zufolge seit einigen Wochen Homosexuelle systematisch verfolgt. Auch vor Verhaftungen, Folter und sogar Tötungen wird nicht zurückgeschreckt.

Sir Alan Duncan, Großbritanniens stellvertretender Außenminister, ist ebenfalls davon überzeugt, dass der Präsident Tschetscheniens, Ramsan Kadyrow, die schwule Bevölkerung in seinem Land innerhalb binnen vier Wochen auslöschen will.

Journalisten und NGOs berichten von einer regelrechten Säuberungsaktion, die von der Regierung angelegt worden sei. Hunderte Homosexuelle würden vom Erdboden verschwinden. Überlebende sind bereits mit persönlichen Gewalt- und Foltererfahrungen an die Öffentlichkeit getreten.

Auch Familienmitglieder sollen zu Tötungen von homosexuellen Verwandten aufgefordert worden sein – um die Ehre der Familie wieder herzustellen.

Obwohl Tschetschenien eine autonome Republik in Russland ist und Homosexualität in Russland nicht als verboten gilt, ist die regierungskritische Zeitung Nowaya Gaseta davon überzeugt, dass geltendes Recht nicht eingehalten werde.

Russland und Tschetschenien bestreiten unterdessen die Vorwürfe.

 

Von: mk