Naturtreff Eisvogel kritisiert Umwidmung und appelliert an Landesregierung

Umwidmung Biotop in Landwirtschaftliches Grün?

Sonntag, 08. September 2019 | 18:59 Uhr

Kiens/St. Sigmund – “Die natürliche Landschaft Südtirols ist, wie in vielen Ländern weltweit, stark verändert worden. Durch die intensive Kultivierung und durch den Einsatz moderner Maschinen sind nur noch minimale Restflächen der ehemaligen ausgedehnten Naturlandschaft im Talboden übrig geblieben. Damit einher ging das Verschwinden einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Besonders drastisch zeigt sich dies entlang der Flüsse: 90% der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten Südtirols sind an den Lebensraum der Laubwälder und seiner angrenzenden Feuchtlebensräume gebunden. Das Aussterben von 60 – 80% der hier lebenden Tierarten ist in den letzten 30 Jahren zur erschreckenden Realität geworden. Im Mai 2019 wurde der erschreckende UNO-Bericht veröffentlicht. Eine Million Tier- und Pflanzenarten stehen weltweit vor dem Aussterben. Trotz alldem werden weiterhin Wälder gerodet und dies nicht nur in Brasilien oder Afrika, sondern auch bei uns in Südtirol”, so Klaus Graber, Präsident Naturtreff Eisvogel.

“Unterhalb der Sportzone von St. Sigmund im Pustertal soll eine weitere etwa 5000 m2 große Laubwaldfläche die als Biotop ausgewiesen wurde in landwirtschaftliches Grün umgewandelt werden. Dieser Wald bildet einen unverzichtbaren Bestandteil des derzeit neu entstehenden Aufweitungsbereiches an der Rienz. Durch die Verbreiterung des Flussbettes als Rückhaltebereich zum Zwecke des Hochwasserschutzes, sind entlang der Rienz bereits große wichtige Waldflächen geopfert worden. Umso wichtiger ist es nun, die verbleibende Laubwaldfläche zu erhalten, die einen unverzichtbaren Beitrag zum Klima- und Artenschutz leistet”, fährt Klaus Graber fort.

Naturtreff Eisvogel/Wertvoller Eschenwald soll geofert werden

“Wir bitten die Südtiroler Landesregierung die ablehnende Entscheidung der Grün-Grün-Kommission zu dieser geplanten Umwidmung zu respektieren. Das Allgemeininteresse ist ganz klar vor das Privatinteresse zu stellen! Der Erhalt der Wälder unseres Planeten muss endlich oberste Priorität haben. Es geht nicht nur um unsere Zukunft, sondern vielmehr um die Zukunft unserer Kinder”, abschließend Klaus Graber, Präsident Naturtreff Eisvogel.

 

 

Von: ka

Bezirk: Pustertal