Von: mk
Bozen – Die Bozner Grünen bemängeln den laschen Umgang der Freien Universität Bozen mit Rassismus. Nachdem ein Wachmann wegen mehrfacher schwerer rassistischer Beleidigungen eines Studenten anderer Hautfarbe angezeigt worden ist, sei dieser noch immer bei der Universität angestellt. Die Verdi Grüne Verc beziehen sich dabei auf einen Medienbericht von Alto Adige Online vom 20. Juli 2018. Neben wüsten Beschimpfungen soll der Wachmann den Studenten unter anderem auch bedroht haben, er verpasse ihm ein Loch ins Auge. Außerdem hat der Wachmann erklärt, der Student aus Nigeria gehöre nicht hierher.
De Grünen kritisieren zudem die Entscheidung der Universität den “Open Air”-Internetzugang zu limitieren. Open-Air gebe es an fast jeder europäischen Universität und stelle den Zugang zum Internet für alle Menschen, egal welcher sozialen Klasse, sicher. Eine Universität sollte ein Platz des Lernens, des kulturellen Austauschs und der Weiterentwicklung sein. Stattdessen wird systematisch Einwanderern die oft einzige Möglichkeit genommen, sich mit ihren Familien auszutauschen und auf das Internet zuzugreifen.
„Die Bibliotheksgebühr um zehn Euro, um auf das Open-Air zugreifen zu können, fallen jährlich an, und das Open-Air wird seinem eigentlichen Sinn nicht mehr gerecht. Zehn Euro sind zudem keine Lappalie. Zudem stellt sich die Frage, wie sinnbehaftet ein Bibliotheksausweis ist, der nicht genutzt wird, sondern nur als Internetzugang dient. Es gibt mit Sicherheit Menschen aus allen sozialen Klassen, die das Internet nutzen möchten und das Open-Air hat dies bis dato sichergestellt“, erklären die Grünen.
Die Verdi Grüne Vërc kritisieren die Entscheidung der Universität scharf und erwarten sich einen korrekten Umgang mit allen Personen, welche die Universität betreten. Die Universität dürfe ihre Pflichten nicht versäumen, wenn sie ihrem Ruf als dreisprachige Universität gerecht werden möchte.
Zudem fordern die Verdi Grüne Verc ein frei zugängliches Wlan in den Tageszentren in Bozen und mehr interkulturell und psychologisch geschultes Personal, welches sich der geflüchteten Personen annimmt – auch an der Universität in Bozen. Obwohl verschiedene Vereine und Organisationen diese beiden Punkte schon lange fordern, werde dies von der Stadt Bozen nicht umgesetzt, beklagen die Grünen.